Gegründet 1885 ist das Goethe- und Schiller-Archiv das traditionsreichste Literaturarchiv Deutschlands. Seine Entstehung geht zurück auf das Testament des letzten Goethe-Enkels Walter, durch dessen Verfügung der Nachlass Goethes in den Besitz der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach gelangte. Im Jahr 1889 stifteten die Nachkommen Schillers den schriftlichen Nachlass des Dichters ins nunmehrige Goethe- und Schiller-Archiv. Das neoklassizistische Archivgebäude wurde bereits 1896 im Auftrag von Großherzogin Sophie errichtet und prägt bis heute das historische Stadtbild Weimars am Hang oberhalb der Ilm. Das Archiv gehört zur Klassik Stiftung Weimar - der zweitgrößten Kulturstiftung in der Bundesrepublik.
Der Sammlungsschwerpunkt des Archivs liegt auf den schriftlichen Nachlässen von bedeutenden Schriftstellern und Dichtern zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert. Zu den Nachlässen von Goethe und Schiller, welche bis heute durch Schenkungen und Ankäufe erweitert werden, kamen seit dem 19. Jahrhundert über 150 Nachlässe von Autoren, Gelehrten, Philosophen, Komponisten und bildenden Künstlern sowie die Archive von Verlagen, Vereinen und literarischen Gesellschaften (unter anderem der Goethe-Gesellschaft, des Insel Verlags Leipzig, der Deutschen Schillerstiftung und des Allgemeinen Deutschen Musikvereins) sowie Einzelhandschriften von circa 3.000 Persönlichkeiten vom Ende des 13. bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts.