Teil

Rep. 5 Universitätsgericht

Rep. 5 Universitätsgericht >> 2. Universitätsgericht 1819-1944 >> 2.3 Verbindungswesen - Allgemeines und einzelne Verbindungen >> Untersuchungen gegen die Mitglieder landsmannschaftlicher Verbindungen unter den Studenten

Enthält: Bl. 1,2: Vernehmung über landsmannschaftlich/burschenschaftliche Beziehungen;
Behauptung: Keine Mitgliedschaft, keine Kenntnis über Bestehen. Treffen von Studenten in Crodwitz[unleserlich] oder Trotten, jedoch keine landsmannschaftliche Verbindung;
Boelling, darüber keine Angaben, da gespanntes Verhältnis zu ihm;
Boelling hätte ihn aufgefordert eine Teilnahme der landsmannschaftlichen Verbindung zu bewirken bei Tumulten. Herzberg vermutet, dass dies geschah, weil er für einflussreich gehalten wurde;
Herzberg gibt an, dass er der Aufforderung nicht nachgekommen sei, sondern sogar Karl Kottmeier vor der Teilnahme gewarnt hätte und er selbst auch nicht auf dem Markt war;
Er gibt an, dass er beim Fechten auch Umgang mit Studenten hat, die in diesen Bünden fechten. Über ihre Mitgliedschaft in burschenschaftlichen Vereinen kann er keine Angaben machen;
Bl. 10: Bei einer nochmaligen Vernehmung, besonders in Bezug auf Bölling gab er an, dass er nur seine vorherigen Angaben wiederholen könne. Er hätte mit Bölling gesprochen und er hätte angegeben, dass er sich an ihn gewandt hätte, weil er ihn von der Schule her kannte;
Bei einer Haussuchung wurde ein Aufsatz "Bierkomment auf der Universität Halle" gefunden. Er behauptete, kein Stammbuch zu haben;
Bl. 23: Vernehmung über den gefundenen Aufsatz. Gibt an, dass er die Schiffre des Stammbuches, das bei Cornelius gefunden wurde, nicht kenne, sie aber schon gesehen hätte;
Bl. 35: Aussage von Arnims, dass Herzberg Mitglied der märkischen Landsmannschaft war;
Bl. 42: Brief des Universitätsrichters an den Vater Herzbergs - Mitteilung, dass sein Sohn zur Untersuchung erscheinen soll. Es wird versichert, dass der Aufenthalt in Halle nur kurz sein wird, da sein Sohn alles aussagen wird, was er weiß;
Bl. 43: Mitteilung des Vaters an den Universitätsrichter, dass sich sein Sohn mit Steinberg zusammen auf einer Reise nach Braunschweig befindet und nach einer Rückkehr sofort nach Halle kommen wird;
Bl. 46: Seit dem Sommerhalbjahr 1822 Mitglied der märkischen Landsmannschaft;
Erklärt den Aufnahmevorgang. Die Konstitution existiert seit 1819. Sie beinhaltete, dass die Verbindung in Opposition zur Burschenschaft steht. Er berichtet über den Inhalt der Konstitution. Am Ende der Konstitution befand sich ein Namensverzeichnis. Außerdem gab es ein allgemeines Hallisches Burschenkonvent aus dem Jahre 1793. In ihm waren die allgemeinen Bestimmungen, z. B. Förmlichkeiten bei den Duellen verzeichnet. Bei Streitigkeiten unter den Mitgliedern wurde auf einem Konvent versucht diese zu schlichten. Bei Streitigkeiten mit Nichtmitgliedern wurde durch Bekannte versucht den Streit zu schlichten. Konvente wurden nicht zu bestimmten Zeiten abgehalten;
Bl. 48: Er erklärt die Chiffre. Duellgeräte hatte die Verbindung nicht, es gab aber Mitglieder, die Schläger als privates Eigentum hatten. Zum Zeitpunkt seines Beitritts war von Bennigsen Senior, Müller Konsenior, Bauer aus Seehausen Sekretär. Seit Ostern 1823 Müller Senior, er selbst Konsenior, Naumann Sekretär. Die Verbindung wurde zu Weihnachten aufgelöst. Ihm ist über die Saxonia nichts bekannt. Sie soll früher existiert haben. Die Thuringia hat sich Ostern 1823 aufgelöst. Mitglieder kennt er nicht. Zum Seniorenkonvent im Sommer 1823 waren nur die Märker und Pommern anwesend. Es hat sich aber wieder eine Thüringische Landsmannschaft gebildet. Caesar gehörte dieser an. Herzog oder Caesar sind Seniorenkonvente. Seniorenkonvente der Pommern sind Calow oder von Arnim oder Cornelius. Andere Verbindungen existieren zur Zeit nicht. Die Uniformen der Verbindung wurden bei Auflösung Naumann übergeben;
Bl. 49: Aus der Namensliste ergab sich, dass Lenz von Alvensleben, Richter, Zinnow und Buchwitz Mitglieder waren. Sie sind aber schon alle abgegangen. Hasardspiele wurden in ihrer Verbindung nicht durchgeführt. Er weist darauf hin, dass diese Spiele nur im Umkreis von 2 Sunden um Halle verboten sind. Herzberg weist darauf hin, dass die Verbindung zwar verboten war, aber gegen die Burschenschaft auftrat und die Sittlichkeit förderte;
Bl. 121a: Wird von dem ehemaligen Studenten Funk als Mitglied im "Märkischen Verein" angegeben;
Bl. 130a: Konsenior im Märkischen Verein.

Sachakte

Untersuchungen gegen die Mitglieder landsmannschaftlicher Verbindungen unter den Studenten

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03.04.2025, 09:53 MESZ