Johann Graf von Sp. und seine Frau Mechtild bekunden, daß Johanns Bruder Gottfried von Sp. dem Grafen, seinen Söhnen und deren Söhnen sämtliche Rechte aufgegeben hat, die er an der Grafschaft Sp., Burgen, Landen, Gerichten, Wasser, Weide, Wäldern, Mannen und Burgmannen hatte. Sterben Graf Johann, seine Söhne und Erben aber vor Gottfried, leben dessen Rechte wieder auf. In der Grafschaft soll nie mehr als ein Graf sein. Gottfried erhält auf Lebenszeit: das Haus bei der alten Pforte zu Dill (Dylle) (a), das dem + Oheim Pantaleon gehörte, und das Haus im Tal zu Frauenberg (Vrauwin-) (b), das Gezelin gehörte; daraus kann er sich gegen jedermann behelfen außer Mannen, Burgmannen und Freunde des Grafen sowie die, die vor ihm Recht nehmen wollen. Außerdem erhält Gottfried auf Lebenszeit 300 Pfund Heller jährlicher Gülte; je 5 Fuder Wein vom besten aus dem gräflichen Gewächs zu Kröv (Croyve) und dem gräflichen Hof zu Reil (Ryle) (c), jeweils im Herbst, im Wert von 100 Pfund Heller; erhält er diese aufgrund von Mißwachs nicht, soll er pro Fuder Fehlbetrag 10 Pfund Heller bekommen; weiter 50 Malter Korn Binger Maß für 25 Pfund, 100 Malter Hafer Binger Maß für ebenfalls 25 Pfund, jeweils an Martini (11.11.) zu Frauenberg; 75 Pfund Heller Gülte aus der Herbstbede zu Traben (Traven), Rißbach (Rispe) und Litzig (Lytzege) (d), zu zahlen vor Nicolai (06.12.); 75 Pfund Heller aus der Maibede zu Birkenfeld (-velt) (c). Gezahlt werden soll in jeweils üblichem Pagament. Zu Unterpfand werden die gräflichen Höfe zu Reil und Kröv sowie das Dorf Wolf (Wolve) gesetzt; bei säumiger Zahlung kann Gottfried daran greifen, bis ihm die Fehlbeträge erstattet sind. In dieser Zeit darf der Graf ihn darin nicht behelligen. Nach Gottfrieds Tod fallen Häuser und Gülten an den Grafen zurück; Gottfried darf sie nicht verpfänden, versetzen oder verkaufen zum Schaden der Grafschaft Sp. Es siegeln (1) Graf Johann und seine Frau (2) Mechtild sowie zu höherer Sicherheit (3) Ruprecht Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern (Beyerin) sowie (4) Walram Graf von Sp. Diese kündigen ihre Siegel an. (a) Lesart in B: "Dille". (b) Lesart in B: "Frauwemberg". (c) Lesart in B: "Rile". (d) Lesart in B: "Letzege". (e) Lesart in B: "Birckenfelt". (f) Lesart in B: "Dirr brieff wart gegeben 1347 uff unser frauwen tag den man nennet clibelmesse".

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Bayerisches Hauptstaatsarchiv
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