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Eigenhändiger Brief von Käte Kollwitz an Frau Dürr
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HHI.Handschriftenabteilung-I Handschriftenabteilung I
Handschriftenabteilung I >> Archivalie – Korrespondenz
1923
"Sehr geehrte Frau Dürr!
Ich freue mich Nachricht von Ihnen zu haben und hätte Ihnen gleich zurück geschrieben, wenn ich nicht wieder für einige Tage von Berlin hätte fort müssen. Nun aber wollen wir unseren Austausch zum guten Ende führen.
Also Sie möchten von mir bezahlen die Zeichnungen
Mutter u. totes Kind = 500 000 M
u. Mutter m. Söhnen = 500 000 .
ferner 4 Steindrucke zusammen = 140 000
________
1.140 000 M
Dafür erbitte ich mir von Ihnen Preisliste No 2 für ein vollständiges Kostüm (Rock & lange Jacke u. Taille) 5 meter à 66 000M = 330.000 Mark
ferner von No 9 u. 1 je 3 1/2 meter zum Kleid
No 1 à 65 000 = 227,500 M.
No 9 a 66 000 = 231.000 "
schwarzes Tuch 78 000 3/75m 281.250 "
____________
1.069.750 M.
Ferner zum Kleid also 3 1/2 m. einen schönen leichteren schwarzen Tuch. von Schwarz war nur eine Probe beigelegt, die mir nicht gefiel, so scheint mir nicht eigentlich Tuch zu sein. Wenn ich aber noch 3 1/2 m schwarzen Tuch etwa zu 280.000 haben könnte, würden meine Wünsche in Geld zusammengefaßt meiner Berechnung nach 1.068 000 M betragen.
Wäre damit die Summe, die ich von Ihnen erwarte noch nicht ganz erreicht, so bitte ich das auszugleichen, indem Sie mir etwas reichlich zu messen (zu Ausbessereien u. dergl. vor allem hoffe ich mich nicht verrechnet zu haben, was bei mir leider leicht vorkommt. Sie werden mich dann ja korrigieren.
Ich bin mit den besten Grüßen
Hochachtungsvoll
Käthe Kollwitz."
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.