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Historisches Archiv der Stadt Köln (Archivtektonik) >> Stadt Köln >> Reichsstädtische Überlieferung >> Rat und Verwaltung >> Verwaltung
Der Bestand Handel wurde im 19. Jahrhundert als einer der Pertinenzbestände des Historischen Archivs gebildet und immer wieder um zusätzliche Archivalien ergänzt, die aus damaliger Sicht sachlich dem Bereich des Handels zuzuordnen waren. Dies geschah nicht immer systematisch. Auch die Abgrenzung zu anderen Pertinenzbeständen blieb zum Teil unklar und Zufälligkeiten überlassen. Zum Teil wurden Urkunden und Amtsbücher anderen Beständen zugewiesen. Allgemein sind daher folgende Bestände hinzuzuziehen:
- Best. 1 (HUA) für Urkunden
- Best. 70 (Rechnungen) für alle Archivalien, denen formal der Charakter eines Rechnungsbuches oder einer Abrechnung zugesprochen werden kann
- Bestand 30 (Verfassung und Verwaltung) für Ordnungen und Statuten städtischer Einrichtungen.
Für den Bestand wurde eine systematische Gliederung angestrebt. Diese konnte aber nur teilweise umgesetzt werden. Grundsätzlich ist daher mit Überschneidungen zwischen den einzelnen Klassifikationspunkten zu rechnen.
In der Mehrzahl handelt es sich zunächst um städtisches Schriftgut der frühen Neuzeit, erwachsen aus Eingaben der verschiedensten Art, die teilweise nur mittelbar zum Bereich des Handels im engeren Sinne zu zählen sind. Die Abteilungen "Bücher" und "Zeitungen" dokumentieren die Aufsichts- und Zensurpolitik des Rates ebenso wie die Beschwerden auswärtiger Personen und Mächte, sofern sie sich durch Druckerzeugnisse aus Köln angegriffen fühlten. Sie weisen daher genauso über den engeren Bereich des Handels hinaus wie z.B. Unterlagen zum Reichs- und Kreismünzwesen.
Im Bestand enthalten ist sind einige mehr oder weniger vollständig einverleibte provenienzgerechte Archivkörper:
- Das Archiv der Deutzer Fahrgenossen (Fahramt): Diese Korporation ist erwachsen aus dem Regal des Erzbischofs an der Fähre zwischen Köln und Deutz.
- Das Münzerhausgenossenarchiv: Die Münzerhausgenossen lassen sich seit dem 12. Jh. nachweisen und übten ursprünglich das erzbischöfliche Münzregal aus, wandelten sich aber noch im Mittelalter zu einer Genossenschaft, die gemeinschaftliche Einkünfte bezog. Das Münzerhausgenossenarchiv wurde mit den städtischen Münzakten zu einer Gruppe "Münzwesen" zusammengefasst, die 1905 neu geordnet und dem Bestand Handel zugeteilt wurde.
- Möglicherweise Teile eines Genossenschaftsarchivs der Salzmüdder. Allerdings lässt sich von den erzbischöflichen Salzmüddern (auch Salzvasallen), einer vom Erzbischof privilegierten Genossenschaft Kölner Bürger, kein altes Archiv nachweisen.
Obgleich sowohl die Klassifikation als auch die Verzeichnung vieler Archivalieneinheiten als ungenügend zu betrachten sind, wurde bei der Retrokonversion des alten analogen Findmittels auf eine Neu- und Nacherschließung bzw. auf tiefgreifende Eingriffe in die Klassifikation oder gar Umsignierungen verzichtet, um zum einen das Findmittel schnell wenigstens auf dem alten Stand elektronisch verfügbar zu machen und zum anderen einer mehr als 100jährigen Benutzungstradition Rechnung zu tragen.
