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52) Vogt Leonhard Breitschwert von Böblingen (der von der Regierung mit Aufträgen an Jörg Truchsess nach Pfullendorf geschickt worden war, und erst den 11. Mai nach Haus zurückkam, worauf gleich den 12. Mai die bekannte Böblinger Schlacht stattfand, Nota von Günzler) berichtet an die Regierung: Er würde in größter Gefahr leben, da einige von den bösen Buben gegen ihn ausgestreunt wären. Er allein soll an dem Unglück der Bauern Schuld sein. Er hätte Böblingen an den Jörg Truchsess verraten. Er würde von den Anverwandten der Erschlagenen bedroht, dass sie den Tod der ihrigen an ihm, seinem Weib und Kinder zu rächen wissen. Der Vogt Breitschwert bittet daher, ihn auf einige Zeit zu beurlauben, um sich zu seinen Verwandten nach Pforzheim zu begeben, bis er schriftliche Zeugnisse beigebracht und sich rechtfertigen könne, dass er an der Stadt Böblingen nicht verräterisch gehandelt hat. Als nämlich am 12. Mai Morgens die in der Stadt gelegenen Bauern zu dem Haufen nach Sindelfingen auszogen, wäre gleich darauf von Jörg Truchsess ein Trompeter in die Stadt gekommen, der die Stadt aufforderte und zu wissen verlangte, zu was sich Jörg Truchsess bei der Stadt zu versehen hätte. Wie nun hierauf der Bürgermeister und einige von Gericht und Rat zu ihm kamen und seinen Rat begehrten, wo er dann von ihnen hörte, dass sie zu den Bauern noch nicht geschworen hätten, so hätte er bloß gesagt, da sie demnach gegen ihren gedachten Herrn mit Eidespflicht verbunden und nun der Schwäbischen Bund auf vielfältiges Begehren hier wäre, so sollen sie den Ungehorsamen in ihrem Fürnehmen auf keine Weise stattgeben. Nachdem er nun Bürgermeister, Gericht und Rat gebeten wurde, mit einigen von ihnen zu Jörg Truchsess zu reiten, um ihm ihr Verhalten zu erklären, so hätte er sich dazu gern der Stadt zu lieb verstanden. Jörg Truchess hätte auch sogleich die Stadt zu Gnade und Ungnade angenommen und zur Beschirmung Böblingens und ihrer Bürger 200 Büchsenschützen in die Stadt geschickt. Dies sei alles, was er in guter Meinung getan und wäre von ihm sonst nichts weiter geschehen, 23. Mai 1525

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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