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Emilia Galotti
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Die Deutsche Schaubühne, Bd. 5 (1864), Heft 5, S. 64: "Auf den 23. April fiel das 50jährige Künstler=Jubiläum des Hrn. Eduard Genast, derzeitigen Ehrenmitgliedes der hiesigen Hofbühne, welcher an diesem Tage im Jahre 1814 zum ersten Male dieselbe, die damals unter Goethe's Direktion stand, betrat, und zwar als Osmin in Mozart's "Entführung aus dem Serail." Später, war Hr. Genast als erster Bassist, Held und Heldenvater lange Jahre hindurch die Zierde bedeutender Bühnen und kehrte zuletzt bleibend nach Weimar zurück. Wegen des Zusammentreffens mit dem Shakespeare-Jubiläum wurde die Feier bereits auf den 17. April, als den letzten Spieltag vor dem Shakespeare-Cyklus, verfrüht und ging zu derselben Lessing's "Emilia Galotti" in Scene. Der Jubilar spielte den Odoardo mit allem Aufgebot langbewährter Künstlerschaft, empfing von allen Seiten des überfüllten Hauses die wohlverdiente Huldigung und zum Schluß unter Blumenbouquets, die auf die Scene flogen, auch einen grünen Lorbeerkranz, den der Regisseur Hr. Grans ihm auf's Haupt setzte. Umringt von sämmtlichen Kunstgenossen, sprach der greise Veteran mit sichtbarer Bewegung einige gewählte Worte des Dankes, die mit dem Wunsche schlossen, daß Weimar, sein glänzender Ruhm im Reiche der Poesie und Kunst noch lange möge erhalten bleiben. Die General-Intendanz hatte die Aufmerksamkeit für den Jubilar gehabt, dessen älteste Tochter, die Schauspielerin Fr. Doris Raff-Genast, vom Hoftheater zu Wiesbaden, für die Rolle der Gräfin Orsina als Gast zu berufen, und erregte deren Zusammenspiel mit dem Vater, in dessen Schule sie gebildet, ein außergewöhnliches Interesse. Am Vormittag wurde der Jubilar erfreut durch Beglückwünschungen und Festgaben zunächst von Seiten unsres hohen Herrscherpaares, welches ihn mit einem prachtvollen silbernen Tafelaufsatz beschenkte, dann des Generalintendanten, der ihm einen silbernen Pokal verehrte, und der Kollegen, die als Erinnerungsgabe zwei silberne Trinkschalen überreichten; ferner durch die Gratulationen einer Deputation der städtischen Behörden, mancher hohen Staatsbeamten und zahlreicher Freunde." weitere Rezension: Weimarische Zeitung, Nr. 91, 19.04.1864, S. 1