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Leibstandarte SS "Adolf Hitler" mit unterstellten
Einheiten (Bestand)
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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Waffen-SS 1939 bis 1945 >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Weitere Einheiten
1933-1945
Geschichte des Bestandsbildners: Bereits unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurden in den einzelnen Ländern des Reiches sog. „kasernierte Bereitschaften der politischen Polizei" aus Männern der Allgemeinen-SS gebildet. Die an den Standorten Hamburg, Wolterdingen, Arolsen, Ellwangen, München und Leisning stationierten Einheiten firmierten zunächst auch als SS-Sonderkommandos (SS-Kommandos z.b.V.), später als „kasernierte Hundertschaften" oder „politische Bereitschaften". Am 17. März 1933 entstand schließlich auf Anordnung Adolf Hitlers auch in Berlin eine 120 Mann starke SS-Truppe, die sog. „Stabswache" unter dem Kommando von Josef „Sepp" Dietrich (1892-1966), einem langjährigen SS-Führer und Leibwächter Hitlers. Diese persönliche Schutztruppe knüpfte dabei an eine gleichnamige Einheit an, die bereits in den 1920er Jahren den Schutz Hitlers übernommen hatte und aus der die SS hervorgegangen war. Unter dem Namen „SS-Sonderkommando Zossen" auf dem gleichnamigen Truppenübungsplatz bei Berlin einer ersten militärischen Ausbildung unterzogen, wurde die Stabswache zunächst in der Alexander-Kaserne und ab August/September in der ehemaligen Kadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde stationiert; im Oktober/November 1933 erfolgte eine Verstärkung durch das „SS-Sonderkommando Jüterbog". Die neue Einheit übernahm den Schutz Hitlers sowie anderer führender NS-Funktionäre in Berlin. Auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg 1933 verlieh Hitler der Stabswache, die zu diesem Zeitpunkt bereits über 800 Mann stark war, den Namen „Leibstandarte-SS Adolf Hitler" (LSSAH). Am 9. November legten ihre Angehörigen einen persönlichen Eid auf Hitler ab.
Nur wenige Monate später konnte die Leibstandarte ihren Nutzen als bewaffnete Eingreiftruppe Hitlers erstmals unter Beweis stellen, als sie sich im Rahmen der als „Röhm-Putsch" bekannt gewordenen Gewaltaktionen gegen parteiinterne Rivalen und innenpolitische Gegner Ende Juni/Anfang Juli 1934 führend an Verhaftungen und Exekutionen beteiligte. Die darauf folgende Entmachtung der SA ermöglichte nicht nur den Aufstieg der SS innerhalb des nationalsozialistischen Machtgefüges (die bisher der SA unterstellte Truppe wurde von Hitler am 20. Juli 1934 zur selbstständigen Organisation innerhalb der NSDAP erhoben), sondern bildete auch den Ausgangspunkt zur Aufstellung der sogenannten „SS-Verfügungstruppe" (SS-VT), der neben der LSSAH auch die anderen „politischen Bereitschaften" (inzwischen selbst zu SS-Standarten organisiert) zugeordnet wurden. Reichswehrminister Werner von Blomberg (1878-1946) legte die Organisation der SS-VT in einem Erlass vom 24. Sept. 1934 gemäß den Maßgaben Hitlers fest: Die SS sollte eine bewaffnete, stehende Verfügungstruppe bilden, die drei Regimenter, eine Nachrichtenabteilung und ein Pionierbataillon umfassen würde. Die Kader dieser neuen Truppe sollten sowohl aus den bereits bestehenden Einheiten der LSSAH und der „politischen Bereitschaften" als auch, nach Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht im März 1935, aus dem Kreis der Wehrpflichtigen (bei Anwendung besonderer Auswahlkriterien) gewonnen werden. Während sie im Frieden dem Reichsführer-SS unterstand, trat die SS-VT im Kriegsfall unter die Befehlsgewalt der Wehrmacht, die dann auf Basis der innenpolitischen Lage und des erreichten Ausbildungsstandes über die Art ihres Einsatzes entscheiden würde. Verantwortlich für die militärische Ausbildung der SS-VT in Friedenszeiten war der Reichswehrminister.
In den Jahren vor Kriegsbeginn wurde die LSSAH stetig ausgebaut: Umfasste sie 1934 noch drei Bataillone, die in Berlin zu einem Regimentsverband von insgesamt 2531 Mann zusammengefasst waren, bildete sie im Dezember 1937 bereits ein „verstärktes Regiment" mit 3622 Soldaten. Im Zuge der nationalsozialistischen Expansionspolitik war die LSSAH an den Einmärschen in das Saarland, in Österreich und in das Sudetenland beteiligt. Im März 1939 nahm sie, inzwischen zu einem verstärkten Infanterie-Regiment aufgestockt und motorisiert, auch an der Besetzung des restlichen tschechischen Staatsgebietes teil. Im August 1939 unterstellte Hitler die Einheiten der SS-Verfügungstruppe für den Mobilmachungs-Fall dem Oberbefehlshaber des Heeres. Für den Angriff auf Polen, der am 1. September 1939 begann, trat die LSSAH damit in den Verband der 8. Armee unter dem Kommando von Johannes Blaskowitz. Den Wachdienst in Berlin übernahm zunächst das neu aufgestellte Ersatz-Bataillon, bevor zu diesem Zweck im Dezember ein als „SS-Wach-Bataillon" bezeichnetes, extra für diesen Zweck gebildetes Bataillon der LSSAH an seine Stelle trat.
Noch bevor der Feldzug in Polen vollständig abgeschlossen war, wurde die LSSAH von der Front abgezogen und um ein viertes Bataillon sowie eine vollständige Artillerie-Abteilung verstärkt. Im Frühjahr 1940 nahm sie als „Verstärkte Leibstandarte-SS Adolf Hitler" am Angriff auf die Niederlande und Frankreich teil, wobei sie am 28. Mai im Zuge der Einkesselung des britischen Expeditionskorps in Dünkirchen bei Wormhoudt-Esquelbecq ein Massaker an etwa achtzig britischen Gefangenen verübte. Am 13. August 1940 wurde die LSSAH auf 6500 Mann aufgestockt und Mitte Januar 1941 zunächst nach Rumänien und am 21. März 1941 schließlich nach Bulgarien verlegt. Von dort aus beteiligte sie sich am 6. April 1941 am Balkanfeldzug, der sie über Jugoslawien nach Griechenland führte. Im Anschluss daran wurde die LSSAH nach Österreich verlegt, wo sie fast bis zur Divisionsstärke aufgefrischt und verstärkt wurde. Noch bevor die Ausbildung vollständig abgeschlossen war, kam die Leibstandarte als Teil der Heeresgruppe Süd beim Feldzug gegen die Sowjetunion zum Einsatz. Aufgrund ihrer nicht abgeschlossenen Ausbildung erlitt sie dabei schwere Verluste, konnte jedoch aufgrund der militärischen Lage erst im Sommer nach Frankreich verlegt werden. Dort wurde sie zunächst zur „SS-Division (mot.) Leibstandarte SS Adolf Hitler" mit den SS-Infanterie-Regimentern 1 und 2 aufgerüstet und im November 1942 schließlich in „Panzer-Grenadier-Division Leibstandarte-SS Adolf Hitler" umbenannt. Nach Teilnahme an der Besetzung Südfrankreichs verlegte die LSSAH im Januar 1943 mit einer Stärke von 20.844 Mann wieder an die Ostfront, wo sie zunächst in schwere Abwehrkämpfe gegen die Rote Armee verwickelt wurde, bevor sie ab dem 28. Februar im Verband der 4. Panzerarmee an der Rückeroberung Charkows teilnahm. Im Sommer des Jahres war die LSSAH, deren beide Infanterie-Regimenter inzwischen zu SS- Grenadier-Regimentern umgegliedert worden waren, am „Unternehmen Zitadelle", dem deutschen Angriff im Raum um Kursk, beteiligt. Nach dessen Scheitern wurde die Truppe ab Ende Juli nach Oberitalien verlegt, wo sie an der Entwaffnung der italienischen Armee und am Kampf gegen lokale Aufstände teilnahm. Am 19. September zerstörten Angehörige der Division die Ortschaften Bove und Castellar und ermordeten Teile der Bevölkerung.
Am 3. November 1943 wurde die LSSAH - inzwischen umbenannt in 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler" - wieder an die Ostfront verlegt, wo sie bei der Abwehr der russischen Winteroffensive zum Einsatz kam. Nach verlustreichen Kämpfen wurde sie Mitte April von der Front abgezogen und zur Auffrischung zunächst in den Raum Lemberg, wenig später dann nach Belgien verlegt. Nach der alliierten Landung in der Normandie wurde die LSSAH im Raum um Gent stationiert, um zur Abwehr einer erwarteten zweiten Invasion eingesetzt werden zu können. Als diese ausblieb, wurde am 28. Juni 1944 zunächst das 1. Regiment der LSSAH zum I. SS-Panzerkorps an die Invasionsfront verlegt; Anfang Juli folgte der Rest der Division. Nach Beteiligung am „Unternehmen Lüttich", der versuchten Rückeroberung von Avranches, wurde die LSSAH im Kessel von Falaise eingeschlossen, aus dem sich lediglich Teile der Division retten konnten.
Nach einer umfangreichen Auffrischung im Herbst 1944 nahm die LSSAH ab dem 16. Dezember in einer Stärke von 20.965 Mann, aufgeteilt in mehrere Kampfgruppen, an der deutschen Ardennen-Offensive teil. Dabei verübten Angehörige der „Kampfgruppe Peiper" am Mittag des 17. Dezember 1944 in der Nähe von Malmedy ein Massaker an etwa hundert gefangenen Angehörigen des amerikanischen 285th Field Artillery Observation Batallion. Nach dem Scheitern der Ardennen-Offensive wurde die LSSAH zunächst im Raum Köln wieder auf eine Stärke von 19.055 Mann aufgestockt, bevor sie Mitte Februar nach Ungarn verlegte, wo sie bei der Bekämpfung des russischen Vormarsches zum Einsatz kam. Mit dem Beginn der russischen Gegenoffensive am 15. März 1945 musste die LSSAH den Rückzug antreten und wich bis zum April nach Österreich zurück, wo die Reste der Division bei Kriegsende schließlich in Gefangenschaft gingen.
Informationen zur 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler" finden sich im Bestand RS 3-1, zum I. SS-Panzer-Korps "Leibstandarte" im Bestand RS 2-1.
Gliederung der LSSAH
Herbst 1939
Stab
I. Bataillon mit 1.-4. Kompanie
II. Bataillon mit 5.-8. Kompanie
III. Bataillon mit 9.-12. Kompanie
13. Kompanie - Infanterie-Geschütze -
14. Kompanie - Panzerjäger -
15. Kompanie - Kradschützen -
Panzerspäh-Zug
Pionier-Zug
Mai 1941
Stab mit Musikzug
I. Bataillon mit Stab und 1.-5. Kompanie
II. Bataillon mit Stab und 6.-10. Kompanie
III. Bataillon mit Stab und 11.-15. Kompanie
V. Bataillon mit Stab und 1.-4. Kompanie und Sturmgeschütz-Kompanie
leichte Infanterie-Kolonne
Aufklärungs-Abteilung
Stab
1. Abt.
2. Abt.
3. Abt.
Artillerie-Regiment
Stab
I. Abteilung - Stab
1. Batterie
2. Batterie
3. Batterie
leichte Artillerie-Kolonne
II. Abteilung - Stab
1. Batterie
2. Batterie
3. Batterie
Schwere Artillerie-Kolonne
Pionier-Bataillon
Stab
1. Kompanie
2. Kompanie
Brücken-Kolonne
leichte Pionier-Kolonne
Nachrichten-Abteilung
Fernsprech-Kompanie
Funk-Kompanie
Nachschub-Dienste
Stab
Werkstatt-Kompanie
Betriebsstoff-Kolonne
1. Kw.-Kolonne
2. Kw.-Kolonne
3. Kw.-Kolonne
4. Sanitäts-Staffel
Frühjahr 1944
Stab der Division
SS-Panzer-Grenadier-Regiment 1
Stab
I. Bataillon mit 1.-5. Kompanie
II. Bataillon mit Stab und 6.-10. Kompanie
III. Bataillon mit Stab und 11.-15. Kompanie
16. Flak-Kompanie
17. Infanterie-Geschütz-Kompanie
18. Panzerjäger-Kompanie
19. Aufklärungs-Kompanie
20. Pionier-Kompanie
SS-Panzer-Grenadier-Regiment 2
Stab
I. Bataillon mit 1.-5. Kompanie
II. Bataillon mit Stab und 6.-10. Kompanie
III. Bataillon mit Stab und 11.-14. Kompanie
15. Fla-Kompanie
16. Infanteriegeschütz-Kompanie
17. Panzerjäger-Kompanie
18. Aufklärungs-Kompanie
19. Pionier-Kompanie
SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 1
Stab
1. Kompanie
2. Kompanie
3. Kompanie
4. Kompanie
5. Kompanie
6. Kompanie
SS-Panzer-Regiment 1
Stab
I. Abteilung
1. Kompanie
2. Kompanie
3. Kompanie
4. Kompanie
II. Abteilung
5. Kompanie
6. Kompanie
7. Kompanie
8. Kompanie
Schwere Kompanie
Pionier-Kompanie
SS-Panzerjäger-Abteilung 1
Stab
1. Kompanie
2. Kompanie
3. Kompanie
SS-Sturmgeschütz-Abteilung 1
Stab mit 1.-3. Kompanie
SS-Panzer-Artillerie-Regiment 1
Stab
I. Abteilung mit 1.-3. Batterie
II. Abteilung mit 4.-6. Batterie
III. Abteilung mit 7.-9. Batterie
IV. Abteilung mit 10.-12. Batterie
SS-Flak-Abteilung 1
Stab
1. Kompanie
2. Kompanie
3. Kompanie
4. Kompanie
5. Kompanie
2cm-Flak-Zug
SS-Panzer-Pionier-Bataillon 1
Stab
1. Kompanie
2.-4. Kompanie
SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 1
Stab und 1.-2. Kompanie
Kommandeure der LSSAH
1933 - VII.1943 SS-Oberst-Gruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Josef (Sepp) Dietrich
VII.1943 - 20.VIII.1944 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Theodor Wisch
20.VIII.1944 - 6.II.1945 SS-Standartenführer, seit 4.XI.1944 SS-Oberführer Wilhelm Mohnke
6.II.1945 - 8.V.1945 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Otto Kumm
15. Febr. 1945 - 25. März 1945 Ungarn - Heeresgruppe Süd - 6. SS-Panzer-Armee
25. März 1945 - 8. Mai 1945 Österreich - 6. SS-Panzer-Armee - I. SS-Panzer-Korps
Bearbeitungshinweis: Ordnung und Verzeichnung:
Die Akten befanden sich größtenteils in Stehordnern und waren recht gut erhalten. Sie sind nach dem kaufmännischen Prinzip von unten nach oben abgelegt, das jüngste Schriftstück also oben auf. Die Einzelbände tra‧gen keine Registraturzeichen, meistens waren sie nur mit einem mehr oder weniger zutreffenden Stichwort (zumeist "Allgemeines" oder der Angabe des Korrespondenzpartners) versehen. Die alte Zählung bzw. amerikanischen Signaturen (NS 19 und 1. SS-Panzer-Division) wurden in der Spalte "alte Signatur" wiedergegeben. Oft waren die Bände in sich noch einmal durch schnellhefterähnliche Unterteilungen entweder nach Betreffen oder jahr‧gangsweise getrennt. Generell konnte die vorarchivische Ordnung mit klei‧nen Korrekturen beibehalten werden. Völlig ungeordnet waren nur die Bände mit den alten Signaturen, 40, 49, 43, 41. Sie wurden vermutlich von den Amerikanern - ohne jegliche Rücksicht auf ehemalige Registraturverhält‧nisse - neu gebildet und konnten in dieser Ordnung nicht belassen werden. Einzelne Komplexe, die sich voneinander abhoben, wie z.B. Anforderungen der Messbatterie und Schriftwechsel der SS-Pflegesteile, wurden herausge‧löst und neu formiert.
Bei der inneren Ordnung und Verzeichnung des Bestandes hoben sich drei Aktengruppen deutlich voneinander ab.
1.) Formale Serien wie die Befehlssammlungen, Wachbücher und Ein‧satzmeldungen, die sich entweder nur zeitlich (wie die Stan‧dartenbefehle) oder räumlich (z.B. Wachbuch der Wache Tempel‧hof, Wachbuch der Wache Kasernenhof) voneinander unterschieden.
3.) Eigentliche Sachakten (nur 66 Bande des gesamten Bestandes)
Die Registraturführung der Leibstandarte ist mit der einer Behörde nicht zu vergleichen. Die Bearbeiter waren nicht geschult in behördenmäßiger Aktenführung und legten ganz sicher das Schriftgut in Korrespondenz- bzw. chronologischen Serien ab. Verständlicherweise ließ sich aus dieser Art der Aktenüberlieferung im Archiv kein Bestand formen, der einer logisch gegliederten Sachaktenregistratur entsprochen hätte, wollte man nicht die innere Einheit des Bestandes zerreißen und die unendliche Mühe einer Neu‧ordnung auf sich nehmen. Man musste vielmehr den Gegebenheiten Rechnung tragen und schließlich eine Klassifikation nach aktenkundlichen Krite‧rien und nach Sachbereichen vornehmen, so dass beispielsweise eine Gruppe Schriftwechsel der Gruppe (umfassend sowohl Serien als auch Sachakten) Einsatz, Ausbildung und Schulung gegenüberstand.
Wie bereits gesagt, führte die LSSAH den überwiegenden Teil ihrer Re‧gistratur in Form von Korrespondenzakten, die teilweise nur formal (unter Angabe der jeweiligen Korrespondenzpartner) erschlossen werden konnten.
Bei der Titelaufnahme der Einzelbände wurde nach Möglichkeit versucht, neben der Angabe des Korrespondenzpartners bzw. einer Gruppe von diesen den wesentlichen Inhalt des Schriftwechsels zu charakterisieren. Dies konnte zumeist nur in Form von zahlreichen Hierin- oder Enthält-Vermerken gemacht werden, die den Inhalt der Bände etwas näher erschließen sollten. Vorkommende Personen wurden, soweit nötig, mit Titel und Vornamen ange‧geben, um eine Identifizierung zu erleichtern.
Bei der Klassifikation der Gruppe Schriftwechsel empfahl sich eine Bil‧dung von 4 Untergruppen, deren Untergliederung entweder chronologisch oder im Ranggefälle der Korrespondenzpartner oder vom Allgemeinen zum Besonderen zu sehen ist.
Die Gruppe Schriftwechsel enthält nur Akten des Standartenstabes, der neben dem Stab/LSSAH führten auch die unterstellten Einheiten eigene Registraturen nach dem gleichen Schema. Hiervon sind hauptsächlich Be‧fehlssammlungen vorhanden.
Befehle, Erlasse und Rundschreiben verschiedener SS-Dienststellen, die praktisch reine Sammlungen ohne nennenswerten Schriftwechsel darstel‧len, wurden nach Ausstellerprovenienzen auegesondert und sind bei den entsprechenden NS-Beständen einzugliedern. Es sind die Bände mit den alten Signaturen. NS 17/5; aus NS 17/18; aus NS 17/26 und 18.
Die Drucksachen wurden - soweit vertretbar - bei den Akten belassen, falls sie mit Anschreiben versehen oder sonst in den Zusammenhang ge‧hörten. Einzelne ließen sich jedoch, da sie ohne inneren Bezug zu dem jeweiligen Akteninhalt standen, herauslösen und zum Verbleib in der ZSg.3 vorschlagen.
Einzelne Bände enthielten Karten, die an das Kartenarchiv abzugeben sind. Außer Doppelstücken und unbedeutenden Formblättern entschloss das Bundesarchiv sich zur Kassation von 21 Aktenbänden. Eine ausführliche Kassationsbegründung befindet sich in den Dienstakten (vgl. Anlage 2 zum Vermerk vom 21.1.1969). Eine größere Anzahl von Akten ist im Hinblick auf ihren möglichen Quellenwert für Personalauskünfte zur befristeten Aufbewahrung vorgesehen. Die Begründung ist einem ausführlichen Ver‧merk in den Dienstakten au entnehmen (vgl. Anlage 1 zum Vermerk vom 21.1.1969).
Fremdprovenienzen wurden ausgesondert und weitergeleitet (vgl., in ein‧zelnen die Dienstakten).
Dienstakten: 4736/21
Koblenz, im April 1969
(Josten) Archivinspektorin z.A.
Bestandsbeschreibung: Zusammensetzung des Bestandes
Der vorliegende Bestand entstand aus drei Aktenkomplexen:
a) 179 Bände (aus Zugang II/114/1964)
b) 5 Bände (aus NS 19)
c) 2 Bände (aus einer amerikanischen Aktenrückgabe "1.SS-Panzer-Division Adolf Hitler" vom Oktober 1967)
Der Überwiegende Teil des Bestandes entstammt einer amerikanischen Rückga‧be vom Dezember 1960, RG 1010, an das Militärgeschichtliche Forschungsamt. Von dort wurde er im Oktober 1964 an das Militärarchiv abgegeben und zuständigkeitshalber dem NS-Referat zugewiesen.
Die Bände sind von den Amerikanern fortlaufend nummeriert worden und im Guide Nr. 27, S. 10-15, aufgeführt.
Hinzu kommen 5 Bände aus NS 19, Persönlicher Stab Reichsführer-SS, die vor‧wiegend Schriftwechsel des LSSAH-Stabes mit dem Chef des SS-Hauptamtes ent‧halten und ebenso zwei Bände Tagesbefehle des Führers der LSSAH und das Strafbuch der 13. LSSAH-Kompanie.
Auf das Evidentverhalten der "alten Signaturen", d.h. der amerikanischen Aktenzählungen, durch Mitführen im Findbuch oder in Form einer Konkordanz, wurde verzichtet, da kaum vorstellbar bleibt, dass Aktenanforderungen über die amerikanischen "Signaturen" eher erfüllt werden können als über die vorliegende Verzeichnung.
Zitierweise: BArch RS 18/...
Leibstandarte SS "Adolf Hitler" mit unterstellten Einheiten, 1933-1945
310 Aufbewahrungseinheiten
Bestand
deutsch
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH/Heerespersonalamt.- Orden und Ehrenzeichen)
RS 2-1 (I. SS-Panzerkorps "Leibstandarte")
RS 3-1 (1. SS-Panzer-Division "Leibstandarte-SS Adolf Hitler")
RS 23 (Einheiten der Artillerie der Waffen-SS)
NS 19 (Persönlicher Stab Reichsführer SS)
NS 33 (SS-Führungshauptamt)
NS 34 (SS-Personalhauptamt)
Akten:
R 2/28207 Berlin-Lichterfelde.- Erweiterungsbau des Lazaretts der Leibstandarte SS Adolf Hitler, 1934 - 1935
R 43-II/1204a NSDAP.- Zuwendungen an die Leibstandarte-SS Adolf Hitler
R 43-II/1205 NSDAP.- Leibstandarte-SS Adolf Hitler, Unterstützung der Hinterbliebenen ihrer Gefallenen sowie Zuschuss an Offiziere bei ihrer Heirat, 1939-1942
R 43-II/1205a NSDAP.- Zuschuß an junge Offiziere der Leibstandarte-SS Adolf Hitler bei ihrer Heirat, 1942-1943
R 43-II/1103 Leibstandarte Adolf Hitler, Übernahme der Kosten auf das Reich
R 58/3674 Überwachung der Leibstandarte durch das RSHA, Mai 1938
R 78/1149 Aufrufe zur Musterung von Freiwilligen zur Leibstandarte SS Adolf Hitler, Dez. 1936 und Apr. 1937
R 154/4865 SS Leibstandarte Adolf Hitler.- Lichterfelde, Reg. Bez. Potsdam, 1936 - 1945
R 601/2390 Ordensangelegenheiten
R 601/2386 Ordensangelegenheiten
R 4606/4250 Kaserne und Stadion für die Leibstandarte Adolf Hitler, Architekt Werner March, 1941 - 1943
R 4606/4517 Entwurf Kaserne der Leibstandarte Adolf Hitler, 1944
R 8077/93 Außeretatmäßige Kosten für die Abkommandierung der Kradschützenkompanie der SS-Leibstandarte Adolf Hitler zum Reichssportfeld zur Verfügung des Olympischen Komitees vom 1.-23. Aug. 1936
RH 2/1465 Zustandsberichte der Divisionen
RH 2/3241 Truppenausbildung im Krieg sowie Kampf- und Einsatzführung.- Leibstandarte Adolf Hitler/III. Sturmbann
RH 6/2 Vorbereitung Angriff im Westen.- Anordnungen des Generalstabes des Heeres
RH 14/42 Umgliederung der Leibstandarte SS "Adolf Hitler", Aug. 1940
RH 10/309 I. SS-Panzer-Korps "Leibstandarte SS Adolf Hitler"
RH 10/312 Zustandsbericht I. SS-Panzer-Korps "Leibstandarte SS Adolf Hitler", 1943 - 1945
RH 12-5/48 Aufstellung der Leibstandarte Adolf Hitler vom 13. Febr. 1935; Friedensgliederung der SS-Verf.-Truppe, Juli 1938, u.a. mit "Leibstandarte Adolf Hitler"
RH 21-3/9 Unterstellung der SS-Leibstandarte Adolf Hitler unter das XIII. AK, 21. Aug. 1939
RH 21-3/13 Befehl zum Abmarsch der SS-Leibstandarte nach Prag und Pilsen, 1. Okt. 1939
RH 24-13/11 Ia-Bericht über die Einsätze der Leibstandarte im Polenfeldzug im Rahmen des Korps, 7. Okt. 1939
RH 24-13/20 Bericht über Einsatz der Leibstandarte beim XIII. AK, 7. Okt. 1939
RH 24-40/155 Gefechtsbericht der Leibstandarte Adolf Hitler, 6. - 29. Apr. 1941
RH 53-22/9: Auffrischung Leibstandarte SS "Adolf Hitler", Mai 1941
RS 1/13 Leibstandarte SS "Adolf Hitler".- Lebensversicherung der Führer (Abschrift)
RS 5/1039 Ersatz-Bataillone der Leibstandarte SS Adolf Hitler.- Befehle und Verfügungen, 23. Mai 1939 - 28. Mai 1940
RS 8/51 I. SS-Panzerkorps "Leibstandarte".- Führer-Stellenbesetzung (ohne Datum)
RS 9/8 Allgemeine Befehle und Anordnungen des Generalkommando I. SS-Panzer-Korps "Leibstandarte SS Adolf Hitler", Jan. - Juli 1944
RS 23/50 Führer- und Nachrichtenrahmenübung des I. SS-Panzerkorps LSSAH, 1943/44
RW 59/229 Verleihungsvorschläge
MSG 2/5556 Musikkorps der Leibstandarte SS "Adolf Hitler" und Musikkorps der 12. SS-Panzerdivision "Hitlerjugend".- Aufzeichnungen zur Entstehung von Gustav-Adolf Weissenborn
NS 2/1016 SS-Pflegestelle der Leibstandarte SS Adolf Hitler.- Bearbeitung der Verlobungs- und Heiratsgesuche von Angehörigen der Standarte
NS 3/1618 Errichtung von Dienstgebäuden für die SS-Hauptämter und für die Leibstandarte-SS "Adolf Hitler", 1941
NS 7/277 Unterschlagung im Großen Krankenrevier der Leibstandarte SS "Adolf Hitler", 1944
NS 31/406 Brieftagebuch Nr. 5 einer Berliner SS-Dienststelle, vermutlich der SS-Standortkommendantur (möglicherweise auch der LSSAH), Mai - Okt. 1942
NS 3/471 Haushaltsvoranschlag der SS-VT für das Rechnungsjahr 1936.- Teil VI Verstärkung der LSSAH
NS 31/477 Umgliederung und Neuausrüstung der Leibstandarte, 1943
ZA 1/270 Peiper, Joachim: 1st SS-Panzer-Regiment in the Ardennes, 11 - 24 Dec 1944, 7. Sept. 1945
ZA 1/271 Peiper, Joachim: 1st SS-Panzer-Regiment in the Ardennes, 16 - 19 Dec 1944, 8. Sept. 1945
ZA 1/512 Kumm, Otto: 1. SS-Panzer-Division, 15.2. - Mai 1945
ZA 1/689 Blumentritt, Günther: Warum hat der deutsche Soldat in aussichtsloser Lage bis zum Schluß des Krieges 1939 - 1945 gekämpft?, 1947
ZA 1/1220 Raus, Erhard: Abwehrtaktik bei Durchbrüchen im Osten, 1948
ZA 1/1225 Krämer, Fritz: Das I. SS-Panzerkorps im Westen 1944, Juni - Sept. 1944
Literatur: Klietmann, K.-G.: Die Waffen-SS. Eine Dokumentation, Osnabrück 1965.
Rohrkamp, René: „Weltanschaulich gefestigte Kämpfer": Die Soldaten der Waffen-SS 1933-1945, Paderborn 2010.
Weale, Adrian: The SS. A new history, Brown 2010.
Wegner, Bernd: Hitlers Politische Soldaten: Die Waffen-SS 1933-1945, Paderborn u.a. 72006.
Weingartner, James J.: Sepp Dietrich, Heinrich Himmler, and the Leibstandarte SS Adolf Hitler, 1933-1938, in: Central European History 1 (1968).
Wykes, Alan: Hitler's bodyguards. SS-Leibstandarte, New York 1974.