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Inventare des Professors Schuckard, Unterfasz. 13: Kasten Y und Z
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Zwei nacheinander angelegte Inventare mit Inventurvermerken in Bleistift und braunem Holzstift.
Beide Verzeichnisse enthalten Inventur-, Verlust- und Schadensvermerke in braunem Holzstift, die aus dem Kontext einer Inventur um 1753/54 stammen (vgl. Bü 17-25, 38-48).
Vgl. auch die späteren Inventare, Abgangs- und Zugangsverzeichnisse zu Kasten Y und Z in A 20 a Bü 32, Bü 33, Bü 69, Bü 76. Zur Anlegung dieser Inventarserie vgl. die Geschäftsführungsakten in A 20 a Bü 183.
1.) Inventar der Kästen Y und Z von Johann Schuckard (1640-1725):
Beschreibung der in Kasten Y und Z gelagerten Korallen, Gegenstände aus seltenen Materialien, geschnittene und geschliffene Steine, Münzen u.a., mit Schadens- und Fehlvermerken, nach Lagerort gegliedert, zum Teil nummeriert. Dieses erste Inventar diente offensichtlich als Vorlage für das zweite Inventar und enthält neben den genannten Inventurvermerken mit Tinte oder Bleistift geschriebene Randverweise auf die entsprechenden Stellen in Nr. 2.
Kasten Y:
a) Oberstes Fach (S. 1-3):
- Korallen.
b) Zweites Fach (S. 4-9):
- Geschirr aus Rhinozeroshorn, Silber und Keramik;
- Korallenschmuck (Halsketten, Ringe), Korallen mit und ohne Silberfassungen, kleine Figuren aus Korallen und Silber (davon zwei per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
c) Drittes Fach (S. 10-13):
- Geschirr (z. T. "indianisch" oder chinesisch; u.a. eine Teeschale aus der chinesischen "Landschaft Xantung" (d.h. die Provinz Shandong; vgl. dazu Schreiben des Jakob Langhe von 1701 in A 20 a Bü 159 Nr. 4)), Schaustücke und Besteck aus Rhinozeroshorn, Elfenbein, Holz, Bernstein, Jaspis, Achat, Gold (davon zwei Stück per Randvermerk um 1753/54 als Verluste, zwei weitere als schadhaft bezeichnet).
d) Viertes Fach (S. 14-17):
- Besteck aus Bernstein oder Gagat;
- Geschirr aus Elfenbein und Salpeter;
- Kettchen aus Gold und Stahl.
e) Fünftes Fach (S. 18-20):
- Geschirr aus Holz, Messing, Glas, Email und Silber, u.a. türkisches Tee- oder Kaffeegeschirr.
f) Sechstes Fach (S. 21-22):
- Leuchter aus Marmor oder Alabaster;
- Geschirr aus Mamor, Alabaster, Serpentinstein, Elfenbein;
- ein Körblein aus Schildpatt.
Kasten Z:
g) Oberstes Fach (S. 27):
- Korallen.
h) Zweites Fach (S. 27-29):
- Geschirr aus Achat, Perlmutt, Silber, Porzellan, Rhinozeroshorn, Chalzedon, Koralle (z. T. aus China).
i) Drittes Fach (S. 30-39):
- Besteck, Messer, Dolche und Stilette aus Jaspis, Silber, Gold, Granat, Rubin, Smaragd, Türkis, Jade, Koralle, Perlmutt, Porzellanmuschel und Kristall, z. T. mit Scheiden aus Holz, Eisen, Silber, Perlmutt, Samt (z. T. japanischer und türkischer Herkunft);
- weiteres Geschirr und Büchslein aus Stein, Edelsteinen und Silber (u.a. ein 'kostbares Kleinod in Gestalt eines Becherleins' aus Kristall, Diamanten, Rubinen, Perlmutt, Achat, Jaspis, Sardis, Topas, Smaragd, Saphir, Luchsstein, Amethyst, Türkis, Onyx, Malachit, Lapislazuli, Hyacinth, Opal, Aquamarin, Karneol, Granat, Chrysolith und Perlen).
j) Viertes Fach (S. 40-52):
- Besteck aus Bernstein oder Gagat, Elfenbein, Achat;
- Zier- und Schaustücke sowie Kruzifixe aus Silber, Granat, Türkis;
- Geschirr aus Silber, Edelsteinen, Perlen, Perlmutt, Münzen (z. T. antik), u.a. ein Abendmahlskelch mit aufwendigem Bildwerk (S. 49-52), gestiftet laut Inschrift durch 'Ulrich und seine Ehefrau Guota' ("Ulrici Guotae quoque conjugis ejus");
- Hostienbüchsen (davon eine mit eingraviertem Herstellungsjahr "1426") aus Silber, Edelsteinen, Perlen.
k) Fünftes Fach (S. 53-55):
- Besteck, u.a. aus Bernstein oder Gagat;
- Geschirr aus Glas und Silber, mit figürlichen Darstellungen.
l) Sechstes Fach (S. 56-59):
- Geschirr aus Salpeter, Kokosnüssen, Holz, Rhinozeroshorn, Silber, Edelsteinen, Straußeneiern, Elfenbein (u.a. Büttenfiguren aus Holz und Silber); - Nachträge (vermutlich durch Johann Gottfried Schuckard, Kunstkammer-Antiquar ab 1723): ein in Silber gefasster Elfenbeinkrug und ein silberner Globus, die "von fürstl. Müntz-Deputation in wärender Flucht Ao. 1734" (d.h. anlässlich der Evakuierung des Hofs im Polnischen Erbfolgekrieg) der Kunstkammer zur Verwahrung übergeben wurden (S. 58f).
2.) Inventar der Kästen Y und Z von Johann Gottfried Schuckard (1680-1752):
Das zweite Inventar wurde vermutlich von Johann Schuckards Neffen und Nachfolger Johann Gottfried Schuckard (Kunstkammer-Antiquar ab 1723) nach einer Umgruppierung der Objekte, möglicherweise anlässlich einer Evakuierung des Hofs im Polnischen Erbfolgekrieg 1734 (vgl. A 20a Bü 28/1 S. 58f) angelegt. Dieses Verzeichnis enthält eine größere Zahl brauner Inventurvermerke als das erste, deren Bedeutung jedoch meist nicht eindeutig ist.
Kasten Y:
a) Erstes Fach (S. 1-4):
- Identisch mit Nr.1 a).
b) Zweites Fach (S. 5-14):
- Identisch mit Nr.1 b) (zwölf Posten Glasgeschirr und Zierstücke aus Koralle per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet, ein Eintrag über drei Becher aus Rhinozeroshorn von gleicher Hand hinzugefügt).
c) Drittes Fach (S. 14-22):
- Überwiegend identisch mit Nr.1 c), z. T. veränderte Reihenfolge, ein Objekt aus Nr. 1 c) fehlt (dort S. 8); auf S. 17-22 werden ein Kleinod aus Nr.1 i) sowie zusätzliche Glasschüsseln, Zierstücke aus Glas und eine Bernstein-Büchse beschrieben (davon mindestens 18 Posten Besteck mit Elfenbein- und Steingriffen, Geschirr aus Elfenbein, Glas, Stein und Keramik, Zierstücke aus Elfenbein, Stein und Glas sowie das Kleinod per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
d) Viertes Fach (S. 23-24, 41-46):
- Überwiegend identisch mit Nr.1 d), z. T. veränderte Reihenfolge, auf S. 23-24 wird Geschirr aus Nr.1 c) sowie zusätzliches Steingeschirr beschrieben (davon zwölf Posten Geschirr aus Stein, Elfenbein und Holz per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
e) Fünftes Fach (S. 46-50):
- Überwiegend identisch mit Nr.1 e), z. T. veränderte Reihenfolge, auf S. 49 wird zusätzliches Besteck beschrieben (davon fünf Becher aus Maserholz per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
f) Sechstes Fach (S. 51-52):
- Identisch mit Nr.1 f) (davon ein "indianisches" Körblein aus Schildpatt per Randvermerk um 1753/54 als Verlust bezeichnet).
Kasten Z:
g) Erstes Fach (S. 55):
- Identisch mit Nr.1 g) (per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
h) Zweites Fach (S. 56-59):
- Identisch mit Nr.1 h) (davon sieben Posten per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
i) Drittes Fach (S. 60-70):
- Überwiegend identisch mit Nr.1 i), zusätzlich Objekte aus Nr.1 j) (davon mindestens 23 Posten, d.h. alles bis auf fünf Posten Perlmuttbesteck, per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
j) Viertes Fach (S. 71-88):
- Überwiegend identisch mit Nr.1 j) (davon vier Posten Silbergeschirr per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
k) Fünftes Fach (S. 89-92):
- Identisch mit Nr.1 k) (davon das Geschirr aus Glas und Silber per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet)
l) Sechstes Fach (S. 93-97):
- Identisch mit Nr.1 l) (der erste Eintrag stellt eine Wiederholung eine früheren Beschreibung dar, alle übrigen Objekte sind per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
Die Nachträge im ersten Inventar (S. 58-59) sind auch im zweiten Inventar nachträglich hinzugefügt worden (S. 96). Die Hand ist dieselbe wie im übrigen Text, jedoch deuten Unterschiede im Schriftbild hier auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung des Schreibers hin.
1 Foliobd., S. 1-70 u. 1 Foliobd. 1-132
Archivale
Schuckardt, Johann Gottfried; Antiquar, -1752
Schuckardt, Johann; Antiquar, 1640-1725