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Beschreibung: Der Bestand enthält Akten und Fotos der Landesversicherungsanstalt Braunschweig bis zu ihrer Fusion mit der Landesversicherungsanstalt Hannover zur Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover im Jahre 2005.
Geschichte des Bestandsbildners: Die Landesversicherungsanstalt Braunschweig wurde in Ausführung des Reichsgesetzes zur Invaliditäts- und Altersversicherung (RGBl. 1889, S. 97) als Invaliditäts- und Altersversicherungsanstalt Braunschweig gegründet (GuVS 1890, S. 287) und nahm am 1. Januar 1891 ihre Tätigkeit auf. Ihr Zuständigkeitsbereich entsprach bis 1918 dem Herzogtum Braunschweig, danach dem Freistaat Braunschweig. Mit der Gründung der Stadt Watenstedt-Salzgitter 1942 fielen auch die "Hermann-Göring-Werke" in ihre Zuständigkeit. Nach der Verwaltungsreform 1978 war sie zuständig für das Gebiet des Regierungsbezirks Braunschweig mit Ausnahme der Landkreise Gifhorn, Göttingen, Northeim, Osterode und der Stadt Wolfsburg, von der LVA Hannover erhielt sie den Landkreis Peine.
Von Anfang an war eine Beteiligung der Versichertengemeinschaft an den Entscheidungsprozessen durch Selbstverwaltungsorgane wie den gewählten Versicherten- und Arbeitgebervertretern Teil der Arbeitsweise. 1935 wurden die Selbstverwaltungsgremien durch einen Beirat abgelöst und 1945 wieder eingeführt.
Erster Vorstandsvorsitzender war der Regierungsassesor Hans Hassel. Nach einer anfänglichen Notlösung im "Herzoglichen Leihhausgebäude" in der Jacobstraße 2 in Braunschweig zog die LVA 1892 in die Petritorpromenade 5. Bei zwei Luftangriffen wurde nicht nur das Verwaltungsgebäude zerstört, sondern auch Teile des Kartenarchivs. Die Verwaltung musste nach Pyrmont ausgelagert werden, nach Kriegsende zog sie zunächst in das Gebäude der AOK. Die große Raumnot konnte schließlich mit dem Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes 1962 an der Kurt-Schumacher-Straße behoben werden.
1897 eröffnete die Versicherung mit dem Albrechtshaus eine Tuberkuloseheilstätte in Stiege/Harz, 1899 wurde sie durch das Marienheim für weibliche Patienten ergänzt. Nach der deutschen Teilung nahm die LVA Sachsen-Anhalt beide Häuser in Besitz. Weitere Heilstätten betrieb die LVA Braunschweig in Grasleben (Waldheim), Seesen (Grüner Jäger und Fachklinik Schildautal), Hildesheim (Trillkegut mit großer Kinderabteilung) und Salzgitter (Schloss Ringelheim), zudem mehrere Kur- und Genesungsheime.
Neben ihrem Auftrag, Renten an Versicherte zu gewähren, übernahm die LVA Braunschweig von Beginn an die Förderung von Wohnungsbaumaßnahmen als freiwillige Leistung im Rahmen der allgemeinen Wohlfahrtspflege für Arbeiter. So vergab sie Darlehen für Wohnungsbauprojekte, unter anderem an die "Dietrich Klagges Gartenstadt AG" und für Siedlungsprojekte in Salzgitter.
Am 30. September 2005 erfolgte die Fusion der Landesversicherungsanstalten Hannover und Braunschweig zur Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover.
Bestandsgeschichte: Die Archivalien der ehemaligen Landesversicherungsanstalt Hannover wurden anlässlich des 100jährigen Jubiläums im Jahr 1990 für die Verfassung einer Chronik von Wolf-Dieter Burde zusammengetragen. Im Jahr 2018 hat Herr Ebbo Schröder diese Unterlagen um weitere Unterlagen aus dem Haus ergänzt, vor Ort bewertet und verzeichnet. Die Unterlagen der ehemaligen Landesversicherungsanstalt Braunschweig wurden dabei an den Standort Wolfenbüttel abgegeben.
Bearbeiter: Meike Buck
Zusatzinformationen: Unterlagen der Landesversicherungsanstalt Hannover und der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover (ab 2005) im Landesarchiv Hannover V.V.P. 110
3,70 lfd. Meter
Bestand
Literatur: Landesversicherungsanstalt Braunschweig (Hrsg.), Detlef Bäumert, Harald Hoyer (Verf.), 100 Jahre LVA Braunschweig. Eine Chronik der Landesversicherungsanstalt Braunschweig. Braunschweig 1990. Landesversicherungsanstalt Hannover (Hrsg.), Wolf-Dieter Burde (Red.), Landesversicherungsanstalt Hannover. 100 Jahre. Hannover 1990. Eva Benz-Rababah, Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover, in: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.), Stadtlexikon Hannover. Hannover 2009, S. 128 f.
