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Historisches Archiv der Stadt Köln (Archivtektonik) >> Nichtstädtische amtliche und geistliche Überlieferung >> Weltliche Provenienzen >> Eingegliederte Kommunen >> Deutz
Die ältesten Deutzer Archivalien, Urkunden und Amtsbücher, wurden 1870 in Siegburg entdeckt und gelangten trotz Reklamation der Stadt Deutz in das Staatsarchiv Düsseldorf. Was sich in Deutz selbst fand, wurde 1879/80 von Ludwig Schwoerbel zu einem Archivbestand formiert und gelangte bald nach der Eingemeindung von Deutz in das Stadtarchiv. Fortwährende Nachträge machten ihn so unübersichtlich, daß eine Neuordnung in jüngster Zeit unumgänglich wurde. Aus diesem Anlaß kam es auch zu einer Art Flurbereinigung mit den Beständen für Mülheim am Rhein. Im dortigen Amtsgericht hatten sich zusammen mit Mülheimer Sachen auch Deutzer Gerichtsprotokolle und entsprechende Aktenreste gefunden. Sie wurden alle in das 1898 inventarisierte Mülheimer Stadtarchiv aufgenommen; die Deutzer Archivalien wurden zwar als solche bezeichnet, aber in der Masse der Gruppe Verschiedenes (s. Bestand 303 (Mülheim), Ziffer 6) blieben sie so gut wie unbeachtet. Als 1902 das Amtsgericht Mülheim sein altes Lokal verließ, sammelte der um die Sicherung der Deutzer Unterlagen hochverdiente Schwoerbel Papiere wie aus dem Abfall - sie waren amtlicherseits zur Vernichtung freigegeben - und bildete daraus einen Bestand mit Akten einzelner Prozesse vor dem Deutzer Gericht. 1904 erwarb das Stadtarchiv diesen Best. käuflich (acc. 4/1904). Da er aber später den Namen Amtsgericht Mülheim erhielt - in der Tat enthielt er einige wenige Mülheimer Archivalien -, blieb er für die Deutzer Geschichtsforschung verloren.
Erst in den 80er Jahren wurden die mangelhafte Zuordnung und die fehlerhafte Bezeichnung entdeckt und die Archivalien dann mit dem alten Deutzer Bestand vereinigt. Eine Sonderung nach Provenienzen hätte prinzipiell erfolgen müssen, unterblieb aber angesichts des ungeheuren Arbeitsaufwandes und der noch ungeklärten Verhältnisse in den Beständen des Staatsarchivs.
Der Bestand ist formal wie sachlich gegliedert: ein Klassifikationspunkt, Schreiben der Landesherren und Oberbehörden, der allein chronologisch geordnet ist, folgen Sachgruppen, für die einschlägige Schreiben sich auch schon in der ersten Gruppe finden. Die Überlieferung ab Mitte 18. Jh. ist zwar sehr gestört, aber doch reich: Stadtrechnungen, Steuerzahlungen, Gerichtsprotokolle und Bürgerbücher liegen fast geschlossen vor.
