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F. L. Oschatz KG, Meerane (Bestand)
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Sächsisches Staatsarchiv (Beständegliederung) >> 09. Wirtschaft >> 09.08 Maschinenbau >> 09.08.02 Maschinenbau für Luft- und Kältetechnik
1943 - 1944
Geschichte: Die Firma F. L. Oschatz wurde 1853 gegründet. Sie war seit 1862 im Handelsregister des Amtgerichts Meerane unter HR Blatt 220 eingetragen und wurde 1937 in das HRA Blatt 13 umgeschrieben. Ihr erster Inhaber war der Klempner Franz Louis Oschatz in Meerane. Seit 1926 war das Unternehmen eine Kommanditgesellschaft. Ihren letzten Firmensitz hatte sie auf der Wilhelmstr. 7 in Meerane. Es handelte sich um eine Spezialfabrik für den Dampfkesselbau. Bereits 1938 führte die Firma wichtige Wehrmachtsaufträge aus. Während des 2. Weltkrieges wurden in den Betriebsteilen in Meerane und Seiferitz U-Boot-Teile und Panzerwaffen hergestellt und Härtereiarbeiten für Geschützrohre ausgeführt. Im Unternehmen sind nachweislich französische und polnische Zivilarbeiter und sowjetische Kriegsgefangene beschäftigt gewesen. Der Betrieb stand auf der A-Liste des Landes Sachsen (Betriebsliste), Kreis Glauchau, Nr. 86 und wurde durch SMAD-Befehl Nr. 64 in das Eigentum des Volkes überführt. Er firmierte seither als VEB Dampfkesselbau Meerane.
Ausführliche Einleitung: 1. Geschichte der Fa. F. L. Oschatz KG, Meerane
Die Firma F. L. Oschatz wurde 1853 in Meerane gegründet. Sie war seit 1862 im Handelsregister des Amtgerichts Meerane unter HR Blatt 220 eingetragen und wurde 1937 in das HRA, Blatt 13 umgeschrieben. Ihr erster Inhaber war der Klempner Franz Louis Oschatz in Meerane. Seit 1926 war das Unternehmen eine Kommanditgesellschaft.[01] Ihren letzten Firmensitz hatte sie auf der Wilhelmstr. 7 in Meerane.
Es handelte sich um eine Spezialfabrik für den Dampfkesselbau. Bereits 1938 führte die Firma wichtige Wehrmachtsaufträge aus.[02] Während des 2. Weltkrieges wurden in den Betriebsteilen in Seiferitz und Meerane U-Bootteile und Panzerwaffen hergestellt und Härtereiarbeiten für Geschützrohre ausgeführt.[03] Im Unternehmen sind nachweislich französische und polnische Zivilarbeiter und sowjetische Kriegsgefangene beschäftigt gewesen.[04]
Der Betrieb stand auf der A-Liste des Landes Sachsen (Betriebsliste), Kreis Glauchau, Nr. 86 und wurde durch SMAD-Befehl 64 in das Eigentum des Volkes überführt. Er firmierte seither als VEB Dampfkesselbau Meerane.[05]
2. Bestandsgeschichte
Das Archivgut über die Beschäftigung der ausländischen Arbeitskräfte stammte ursprünglich aus dem Betriebsarchiv des Betriebes. Es befand sich zuletzt in der Überlieferung des NS-Archivs des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und wurde dem Staatsarchiv Dresden vom Bundesarchiv Berlin übergeben. Zuständigkeitshalber erfolgte Mitte 2006 die Abgabe dieser Überlieferung an das Staatsarchiv Chemnitz.
Die Bearbeitung der inhaltlich unerschlossenen Akte erfolgte im August 2006 durch Viola Dörffeldt. Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte unter Verwendung des Archiv-Programmes Augias-Archiv 7.4., als neues Findhilfsmittel liegt nunmehr dieses Findbuch vor. 3. Bestandsanalyse
Es ist lediglich eine Akteneinheit mit Angaben über die Zuweisung von französischen Arbeitskräften im Zeitraum von Juni 1942 bis Juli 1943 und deren Arbeitseinsatz bis Juli 1944, über geliehene polnische Arbeitskräfte für den Lokbau von der Danziger Werft AG im Juni 1943 sowie Namenlisten sowjetischer Kriegsgefangener mit Stalag-Nummern, polnischer Arbeiter und Urlaubslisten der französischen Zivilarbeiter überliefert.
4. Quellen und Literatur
Krause, Willibald und Philipp, Oskar: Heimatbuch der Stadt Meerane, 1930.
Festschrift zur 800-Jahrfeier der Stadt Meerane vom 22.6. bis 30.6.1974
[01] Staatsarchiv Chemnitz [im Folgenden: StA-C], 30125 Amtsgericht Meerane, Nr. 1. Nachtrag Nr. 44 (HR Blatt 220) und Nr. 5502 (HRA 13); Krause: Heimatbuch der Stadt Meerane, S. 365-366
[02] StA-C, 30372 Gewerbeaufsichtsamt Chemnitz, Nr. 89
[03] StA-C, 30406 Kreistag/Kreisrat Glauchau, Nr. 1196, 1239
[04] StA-C, 33205 F. L. Oschatz, Nr. 1
[05] Festschrift zur 800-Jahrfeier der Stadt Meerane 1974, S. 54 ff.
