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Weltliche Lagerbücher: OA Blaubeuren (Bestand)
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 101/8
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Selekte >> Altwürttembergische Lagerbücher >> Hauptreihen des Kammer- und Kirchenguts >> Weltliche Lagerbücher der Oberämter (gesamt)
(1471-) 1526-1809 (-1839)
1. Zur Geschichte des Oberamts Blaubeuren: 1447 erwarb Graf Ludwig von Württemberg vom Grafen Konrad von Helfenstein die Stadt Blaubeuren, Gerhausen, Ruck und Blauenstein, dazu die Vogtei und die Rechte über das Kloster Blaubeuren mit dem Zubehör und damit Gerhausen das Dorf, Altental, Beiningen, Weiler, Suppingen, Berghülen, Tragenweiler, Oberweiler, Treffensbuch, Billenhausen, Asch, Wippingen, Sunderbuch und die Kirchensätze zu Ringingen und Asch. Da diese Besitzungen schon seit der Zeit der Grafen von Helfenstein österreichische Lehen waren, wurde Ludwig von Württemberg im folgenden Jahr von Herzog Albert von Österreich mit diesem Besitz belehnt. Die Entstehung des Oberamts folgte dem Gang der Erwerbungen insofern, als es zunächst zwei Oberämter gab, ein weltliches oder Stadt-Oberamt, und ein klösterliches. Das Stadt-Oberamt übte hierbei zugleich die vogteilichen Rechte in dem Klostergebiet aus. Im Rahmen der Neuordnung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die beiden Ämter vereinigt und dem Oberamt auch die aus dem Besitz der Deutschordenskommende Althausen stam-mende Herrschaft Arneck zugeteilt. Später kamen noch weitere, teils ehemals österreichi-sche, teils ulmische Orte, außerdem auch noch Orte aus dem Besitz des Deutschen Ordens und verschiedener Klöster stammende Orte hinzu, während Rottenacker und Grimmelsingen wegfielen. Nach der Neuordnung erstreckte sich der Amtsbezirk Blaubeuren über folgende Orte: Asch, Berghülen, Beiningen, Billenhausen, Blaubeuren mit Talmühle und Ziegelhütte, Gerhausen mit Altental, Markbronn und Dietingen mit Kappel, Pappelau mit Gleisenburg und Ziegelhof, Sonderbuch, Suppingen, Treffensbuch und Wippingen (altwürttembergische Be-sitzungen aus dem Stadtoberamt), Kloster Blaubeuren mit Bleiche und Papiermühle, Erstet-ten, Lautern, Machtolsheim, Seißen, Weiler, Winnenden und Ringingen mit Steinenfeld (alt-württembergische Besitzungen aus dem Klosteroberamt), Stadt Schelklingen, Kloster Ur-spring mit Urspring, Hausen, Schmiechen, Sotzenhausen, Muschwang und Oberschelklin-gen, Bermaringen mit Hohenstein, Merklingen mit Witterstall, Nellingen, Radelstetten, Scharenstetten, Temmenhausen, Arneck, Eckingen, Ermingen mit Allewind, Bollingen, Böttingen, Dortstatt, Tomerdingen, Aichen, Eggingen, Schaffelklingen, Herrlingen, Ober-herrlingen, Klingenstein, Hohlmühle.
2. Zur Geschichte und Ordnung des Bestandes: Seit 1422/23 wurden in Württemberg bei der von der Rentkammer zentral gesteuerten systematischen Aufzeichnung von Besitzungen, Rechten und Einkünften in Lagerbüchern mehrere gleichlautende Reinschriften erstellt: Ein Exemplar verblieb in der Kanzlei der Rent-kammer, ein zweites wurde im Archiv hinterlegt, eine dritte Reinschrift erhielt die zuständige Kellerei, die in der Zeit des aktuellen Gebrauchs Nachträge vermerkte. Das heutige Lagerbuchselekt führt verschiedene ältere Reihen zusammen: 1. Die altwürttembergische Reihe "weltliche Lagerbücher" Ursprünglich umfaßte diese Reihe die Archivexemplare, die häufig den Außenvermerk "Archiv" tragen. Im Laufe der Zeit wurden diesem Bestand Konzepte, Mehrfertigungen und Lagerbücher der 1806 neu erworbenen Herrschaften hinzugefügt, so dass ein Mischbestand entstand, der 1938 anläßlich der Neugliederung der Bestände durch K.O. Müller die Be-standsbezeichnung H 1 erhielt. 2. "Duplettenreihe" Seit 1908 wurden unter der etwas irreführenden Bezeichnung Duplettenreihe Mehrferti-gungen, aber auch Konzepte und Abschriften von Lagerbüchern geistlicher und weltlicher altwürttembergischer sowie neuwürttembergischer Herrschaften zusammengeführt. Der Bestand gelangte ins Staatsarchiv Ludwigsburg und erhielt die Signatur H 6. 3. Lagerbuchreihe des Finanzarchivs Im Rahmen der Neuordnung 1806 wurde der überwiegende Teil der altwürttembergischen Lagerbücher der Registraturen der Bezirksämter den Kameralämtern übergeben, die aus-gehend von den aktuellen Verwaltungsbedürfnissen umfangreiche Kassationen und Umord-nungen vornahmen. Allmählich gaben die Kameralämter die Lagerbücher an das 1822 ein-gerichtete Finanzarchiv ab. Nach erneuten Kassationen und uneinheitlicher Ordnung wurden hier für ungefähr die Hälfte der Überlieferung provisorische Verzeichnisse erstellt. Die dabei vergebenen rund 4200 Zahlensignaturen sind mit Blaustift auf der Vorderseite vermerkt. 1924 übernahm das Staatsarchiv Ludwigsburg die Lagerbuchbestände des aufgelösten Finanzarchivs und wies sie der Bestandsgruppe H 6-10 zu. 4. "Sonderreihe" des Staatsarchivs Ludwigsburg Bruckstückhaft blieb um 1930 der Versuch, aus der Überlieferung des Finanzarchivs die-jenigen Erneuerungen in einer Reihe zusammenzuführen, die in den Stuttgarter Lager-buchbeständen fehlten. 5. Beständebereinigung durch K.O. Müller K.O. Müller löste den Mischbestand löste den Mischbestand H 1 (s.o.) auf, indem er die alt-württembergischen Lagerbücher im Bestand A 295 zusammenfaßte und die neuwürttem-bergischen Lagerbücher den Reihen B 1-5 zuwies. Nach Abgabe der in Ludwigsburg befindlichen Lagerbücher an das Hauptstaatsarchiv Stutt-gart im Juli 1950 wurde unter der Leitung von F. Pietsch der gesamte Überlieferungskomplex neu gegliedert. Aus pragmatischen Gründen verzichtete man dabei auf die Rekonstruktion der Registraturen der Kanzlei, des Archivs sowie der Kellereien in eigenen Reihen. Vielmehr vereint der heutige Bestand H 101, gruppiert nach Oberämtern, alle überlieferten Exemplare einer Erneuerung - also Konzepte, Reinschriften, Abschriften - in einer Reihe. Dies gilt auch für den vorliegenden Bestand H 101/8 Oberamt Blaubeuren, der Reinschriften aus Kellerei- und Archivbeständen, Abschriften (einige wenige Bd. 23-25), und ein Konzept (Bd. 29) enthält. Im Oberamt Blaubeuren fanden im 17. Jahrhundert zwei große Erhebungen der Besitzungen, Rechte und Einkünfte in Lagerbüchern statt, die erste 1612/13, die zweite 1661-1666. Hierbei ist zu beobachten, daß die Lagerbücher der zweiten Erhebung von 1662/63 in ihrer Anlage sehr genau denen der ersten Erhebung folgen. Dies geht so weit, dass die Einleitung in Bd. 13 (Teil I der Erhebung von 1661-66) eine bis auf die geänderten Namen des Herzogs und des Renovators so genaue Abschrift der Einleitung von Bd. 3 (Teil I der Erhebung von 1612/13) ist, dass sogar das in Bd. 3 eingebundene Notariatsinstrument der Publikation der Bände Erwähnung findet, das in Bd. 13 nicht enthalten ist. So entstand bei der Vorverzeichnung der Eindruck, die Lagerbücher der Erhebung von 1661-66 seien ebenfalls publiziert worden, was aber wohl auszuschließen ist. Bei der Anlage von Bd. 16 hat sich der Schreiber so eng an die Vorlage von Bd. 6 gehalten, daß auf Bl. 13r als Landesherr noch Herzog Johann Friedrich genannt wird, statt des eigentlich um diese Zeit regierenden Herzogs Eberhard. Literatur: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren, hg. v. Königlichen statistisch-topographischen Bureau, Stuttgart 1830 Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bd. VII, hg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Stuttgart 1978, S. 254ff. Maurer, Hans-Martin (Bearb.): Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stutt-gart. Sonderbestände (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Würt-temberg Bd. 35), Stuttgart 1980, S. 122-125 Richter, Gregor: Lagerbücher- oder Urbarlehre. Hilfswissenschaftliche Grundzüge nach württembergischen Quellen (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg Bd. 36) Stuttgart 1979
3. Zur Verzeichnung des Bestandes: Nach der Zusammenführung der Lagerbuchbestände im Hauptstaatsarchiv Stuttgart 1950 und Neuordnung der Überlieferung, die um 1960 im wesentlichen ihren Abschluß fand, wurde die Neuverzeichnung eingeleitet. 1974 entwarfen H.-M. Maurer und H. Natale "Richt-linien zur Kurzverzeichnung von Lagerbüchern", nach denen fortan vorwiegend Auszubil-dende und Aushilfskräfte die Erschließung der Lagerbuchselekte betrieben. Inzwischen liegen für den kompletten Bestand H 101 Konzeptverzeichnungen vor, die aller-dings nur sehr eingeschränkt benutzt werden können. Bei der laufenden Überarbeitung die-ser Konzeptverzeichnungen wird auf die in den Richtlinien vorgesehene Erfassung von Res-kripten und Notizen verzichtet. Auf die Reskripte wurde in einem "Enthält"-Vermerk hinge-wiesen und die Laufzeit in die Gesamtlaufzeit des Bandes aufgenommen. Der Verzeichnung liegt somit folgendes Schema zugrunde: 1. Bandnummer, 2. Jahr der Anlage, 3. Titel, 4. Renovator, 5. Genetische Stufe und Behördenprovenienz, 6. Einleitung, 7. Verweise, 8. lose Einlagen, 9. Orte, 10. Urkundenabschriften, 11. äußere Bandbeschreibung, 12. alte Signatur, 13. Reskriptenhinweise. Die Titelaufnahme erfolgte im allgemeinen nach den auf den Vor-satzblättern der Bände zu findenden Innentiteln; falls nicht, wird dies gesondert angegeben. Weiterhin erfolgte eine Neusignierung entsprechend dem gängigen Signaturschema der Lagerbuchselekte: Die bestehende Durchnumerierung wird durch Zwischennummern für die einzelnen Ämter (H 101/1 Altensteig - H 101/64 Winnenden) mit jeweiliger Neuzählung der einzelnen Bände ersetzt. Alte und neue Signaturen können der Konkordanz entnommen werden. Die Bearbeitung der vorhandenen Titelaufnahmen des Bestandes H 101/7 übernahm 2003 unter Anleitung des Unterzeichneten die Archivreferendarin Kathrin Enzel, welche die Ver-zeichnung in MIDOSA 95 erfaßte. Die Endredaktion gestaltete der Unterzeichnete, die Text-verarbeitung übernahm Gisela Filiptisch. Die Konzeptverzeichnungen wurden dem Bestand A 605 zugewiesen. Der Bestand umfaßt nun 30 Bände (3,2 lfd. m). Stuttgart, im November 2003 Dr. Peter Rückert
Abkürzungen:
abgeg. abgegangen
aufgeg. aufgegangen
Bd. Band
begl. beglaubigt
Bl. Blatt
HStAS Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Jh. Jahrhundert
lfd. m. laufende Meter
Nr. Nummer
o. J. ohne Jahr
publ. publiziert
r recto (Vorderseite)
S. Seite
v verso (Rückseite)
U Urkunde
Konkordanz:
alte Signatur neue Signatur
H 101 Bd. 179 H 101/8 Bd. 1
H 101 Bd. 180 H 101/8 Bd. 2
H 101 Bd. 181 H 101/8 Bd. 3
H 101 Bd. 182 H 101/8 Bd. 4
H 101 Bd. 183 H 101/8 Bd. 5
H 101 Bd. 184 H 101/8 Bd. 6
H 101 Bd. 185 H 101/8 Bd. 7
H 101 Bd. 185a H 101/8 Bd. 8
H 101 Bd. 185b H 101/8 Bd. 9
H 101 Bd. 185c H 101/8 Bd. 10
H 101 Bd. 185d H 101/8 Bd. 11
H 101 Bd. 185e H 101/8 Bd. 12
H 101 Bd. 185f H 101/8 Bd. 13
H 101 Bd. 186 H 101/8 Bd. 14
H 101 Bd. 187 H 101/8 Bd. 15
H 101 Bd. 188 H 101/8 Bd. 16
H 101 Bd. 189 H 101/8 Bd. 17
H 101 Bd. 190 H 101/8 Bd. 18
H 101 Bd. 190a H 101/8 Bd. 19
H 101 Bd. 190b H 101/8 Bd. 20
H 101 Bd. 191 H 101/8 Bd. 21
H 101 Bd. 191a H 101/8 Bd. 22
H 101 Bd. 192 H 101/8 Bd. 23
H 101 Bd. 193 H 101/8 Bd. 24
H 101 Bd. 194 H 101/8 Bd. 25
H 101 Bd. 195 H 101/8 Bd. 26
H 101 Bd. 197 H 101/8 Bd. 27
H 101 Bd. 197 H 101/8 Bd. 28
H 101 Bd. 198 H 101/8 Bd. 29
H 101 Bd. 198a H 101/8 Bd. 30