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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 365 L

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Oberämter, Kellereien und Geistliche Verwaltungen >> Heimsheim - Winnenden

(1484), 1568-1810/11

1. Zur Geschichte der Geistlichen Verwaltung Kirchheim: Das heutige Esslinger Kreisgebiet, wozu auch das Gebiet der ehemaligen Geistlichen Verwaltung Kirchheim gehörte, unterstand in vorreformatorischer Zeit dem Bistum Konstanz, Archidiakonat auf der Alb ("circa Alpes"). Die Dekanatseinteilung innerhalb dieses Archidiakonats lehnte sich in etwa an die politischen Verhältnisse des Hochmittelalters an. Das große Dekanat Kirchheim umschloß im wesentlichen den ehemals zähringischen Herrschaftsbereich, das angrenzende Dekanat Urach das Neckartal ab Neckartailfingen. Die von Herzog Ulrich 1534/35 in Württemberg begonnene Reformation wurde von seinem Nachfolger Herzog Christoph (1550-1568) zu Ende geführt. Die neu geschaffene evangelische Landeskirche teilte man in Generalsuperintendenzen ein, denen die Spezialsuperintendenzen (Dekanate) untergeordnet waren. Sitz der für die Spezialsuperintendenz Kirchheim zuständigen Generalsuperintendenz war zunächst Adelberg, ab 1598 Denkendorf. Der Stadtpfarrer von Kirchheim war stets auch Dekan; er übte die Aufsicht über sämtliche Kirchendiener seines Sprengels aus. Um 1800 bestanden im Dekanat Kirchheim 18 Pfarreien mit 23 Pfarrstellen. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Verwaltung der GV Kirchheim (teilweise) in Personalunion mit derjenigen der Adelberger Pflege Weilheim ausgeübt. Literatur: Beschreibung des Oberamts Kirchheim, Stuttgart 1842 Binder, Christian, Wirtembergs Kirchen- und Lehrämter, 2, Tübingen 1799 Das Land Baden-Württemberg, 3, Stuttgart 1978 Pfeilsticker, Walther, Neues württembergisches Dienerbuch 2, 1963 Schäfer, Gerhard, Gliederung der evangelischen Landeskirche in Württemberg um 1840, in: Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Erläuterungen VIII, 9, Stuttgart 1974

2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Bei den altwürttembergischen Ämter- und Kellereibeständen handelt es sich um "topographische Auslesebestände", die verschiedene Provenienzen umfassen. Die Entstehung dieser Bestände ist in der "Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Altwürttembergisches Archiv" (1975, S. 119 f.) erläutert. Der vorliegende Bestand A 365 L wurde 1969 vom Staatsarchiv Ludwigsburg im Rahmen eines umfangreichen Archivalienaustausches an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben (Az.: H.I.11a; 1969). Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Zur Unterscheidung von dem im Hauptstaatsarchiv bereits vorhandenen Bestand A 365 Kirchheim G wurde diesem die Kennzeichnung L beigefügt. Weitere Überlieferung dieser Provenienz sowie Archivalien betreffend Kirchheim G (mit Adelberger Pflege Weilheim) finden sich u. a. in folgenden Beständen: A 281 Kirchenvisitationsakten A 284/46 Kirchenrat: Ämterregistratur - Kirchheim GV; Weilheim Adelberger Klosterpflege A 303 Geistliche Ämterrechnungen A 304 Reskripten- und Berichtsbücher der Bezirksämter A 468 Geistliche Zins- und Haischbücher A 602 Württembergische Regesten H 102/37 Geistliche Lagerbücher: GV Kirchheim 32 Büschel (0,2 lfd. m.) des Bestandes waren bisher durch ein von Karl Otto Müller und anderen erstelltes, z.T. handschriftliches Findbuch erschlossen; 4 Büschel waren unverzeichnet (2 bei A 365 L Kirchheim G und 2 bei dem seitherigen Bestand A 540 L Adelberger Pflege Weilheim). Bei der Neuverzeichnung wurden die bisher gültigen Büschelnummern weitgehend beibehalten. Mehrere Büschel sind allerdings schon von Walter Grube den Beständen A 304 Reskriptenund Berichtsbücher der Bezirksämter sowie A 493 L Klosterhofmeisterei Kirchheim zugeordnet worden. Vergleiche die Konkordanz am Ende des Repertoriums. Der Entstehungszusammenhang der Ämterbestände ist aufgrund der Überlieferungsgeschichte weitgehend nicht mehr rekonstruierbar. Deshalb wurde bei der Neuverzeichnung nach einer Sachgliederung, die aus der Überlieferungsstruktur der Ämterbestände gewonnen wurde, klassifiziert (vgl. die Sachgliederung zur Verzeichnung der altwürttembergischen Amtsbestände vom 1.1.1997 von Barbara Hoen; Az.: 7511.0). Als Mischbestände enthalten die Ämterbestände i.d.R. verschiedene Provenienzen. Diese wurden, soweit sie bei der Verzeichnung festgestellt werden konnten, bei den Titelaufnahmen vermerkt. Die Verzeichnung erfolgte im Juli 1998 unter Mitwirkung des Praktikanten Jan Kulok und mit Hilfe des Computerprogramms MIDOSA. Der Bestand umfaßt nun 28 Büschel (Büschel 1, 5, 7, 9, 11 - 13,16 - 37) im Umfang von 0,3 lfd. m. Das handschriftliche Findbuch K.O. Müllers wurde in den Bestand A 605 Ältere Repertorien eingeordnet. Stuttgart, im Juli 1998 Christine Bührlen-Grabinger

Abkürzungsverzeichnis:
abg. abgegangen
Bem. Bemerkung
Bl. Blatt
Bü Büschel
G Geistlich
gen. genannt
GV Geistliche Verwaltung
Jht. Jahrhundert
L Ludwigsburg
Lit. Littera (Buchstabe)
OA Oberamt
o.D. ohne Datum
Pap. Papier
S. Seite(n)
Schr. Schriftstück(e)
StAL Staatsarchiv Ludwigsburg
Tgb. Tagebuch(nummer)

Konkordanz:
alte Bü-Nr. neue Bü-Nr. Ordnungs-Nr.
1 1 1
2 jetzt A 304 Kirchheim Nr. 2 0
3 jetzt A 304 Kirchheim Nr. 3 0
4 jetzt A 304 Kirchheim Nr. 4 0
5 5 7
6 jetzt A 493 L Bü 6 0
7 7 6
8 jetzt A 493 L Bü 49 0
9 9 15
10 jetzt A 493 L Bü 14 0
11 11 4
12 12 25
13 13 26
14 jetzt A 493 L Bü 7 0
15 jetzt A 493 L Bü 9 0
16 16 9
17 17 10
17 33 11
18 18 14
19 19 13
20 20 3
21 21 5
22 22 22
23 23 23
24 24 8
25 25 27
26 26 28
27 27 12
28 28 21
29 29 18
30 30 20
31 31 16
32 jetzt A 493 L Bü 26a 0
unverzeichnet A 540 L 34 2
unverzeichnet A 365 L 35 19
unverzeichnet A 540 L 36 24
unverzeichnet A 365 L 37 17

28 Büschel

Bestand

https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olb/struktur.php?archiv=1

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20.01.2023, 3:09 PM CET