Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. In unserer Datenschutzerklärung finden Sie weitere Informationen. Dort können Sie Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit ändern.
Schallück, Paul (Bestand)
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Historisches Archiv der Stadt Köln (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe, Partei-, Vereins-, Familienarchive >> Buchstabe Sch
Einleitung
I. Übernahme, Ordnung und Verzeichnung, Benutzung
1. Übernahme
Der Nachlaß des Schriftstellers Paul Schallück (1922-1976) wurde nach dem Tode seiner Frau Ilse Schallück (1926 - 1978) zusammen mit der von der Stadt Köln angekauften Bibliothek an die Stadt abgegeben und im März 1978 in das Historische Archiv gebracht. Dort nahmen der Verleger Helmut Braun und Hugo Ernst Käufer am 21. April 1978 eine erste Sichtung vor. Nach ihrer Aufstellung umfaßte der Nachlaß 26 Stehordner (14 mit Manuskripten, 12 mit Korrespondenz) sowie 9 Kartons ungeordnetes Material und 1 Karteikasten. Unter dem ungeordneten Material befanden sich auch einige persönliche Papiere von Ilse Schallück sowie Manuskripte und frühe Korrespondenz des Vaters Heinrich Schallück. Im Dezember 1981 hat Frau Else Keller noch drei Umschläge und ein Album mit Fotos abgegeben.
Der Nachlaß erhielt die Bestands-Nr. 1258. Über die Aufbewahrung im Archiv wurde mit den Erben Frau Mechtild Schwienhorst (Düsseldorf) und Frau Else Keller (Köln) als der Nachlaßverwalterin eine schriftliche Vereinbarung getroffen (vgl. 412101-2 / Best. 1258).
2. Ordnung und Verzeichnung
Mit der archivischen Ordnung und Verzeichnung des Nachlasses wurde im August 1981 begonnen. Dabei war von vorneherein nicht beabsichtigt, den Nachlaß durch das Verzeichnis voll zu erschließen, sondern er sollte durch die vorgenommenen Ordnungsarbeiten erst einmal benutzbar gemacht werden, und das Verzeichnis ist als orientierende Übersicht gedacht. Dementsprechend wurde auf zeitraubende Ermittlungsarbeiten zu den Manuskripten (endgültige Formulierung des Titels beim Druck; Erstveröffentlichung; Vergleich der verschiedenen Fassungen) sowie auf die Erfassung aller Korrespondenzpartner des Schriftwechsels verzichtet.
Die Grundlage für das Ordnungsschema der Manuskripte bildete die Beschriftung der Stehordner, in denen der Autor selbst seine Manuskripte nach bestimmten Gruppen geordnet hatte (Kurzgeschichten, Dramatisches, Gedichte, Aufsätze, Vorträge). Auch sonst wurden vorgefundene Einheiten beibehalten. Die ungeordneten Manuskripte wurden den einzelnen Gruppen der geordneten Manuskripte angefügt. Die Verzeichnung der einzelnen Manuskripte beschränkt sich auf die Wiedergabe des Titels sowie Angaben über die Entstehungsstufe und die Art der Niederschrift. Der Umfang und die Veröffentlichung ist nur bei größeren Werken vermerkt worden. Bei den Titeln ist zu beachten, daß die Formulierung im Manuskript häufig mehr oder weniger stark von der gedruckten Fassung abweicht. Nicht einzeln aufgenommen wurden die Titel der Gedichte sowie der Buch-, Theater- und Filmkritiken. Mehrfach an verschiedenen Stellen des Bestandes vorhandene Manuskripte lassen sich über das alphabetische Titelverzeichnis im Register auffinden.
Auch bei der Bearbeitung der Korrespondenz wurde die vorgefundene Ordnung beibehalten bzw. wiederhergestellt. Die Hauptmasse der Korrespondenz befand sich in Stehordnern alphabetisch nach Korrespondenzpartnern abgelegt und war in Serien von einem oder mehreren Jahren untergliedert. Geschäftliche und private Korrespondenz sind bis 1962 in einer Serie vereinigt. Ab 1963 besteht eine eigene Serie für den privaten Briefwechsel. Die noch ungeordnete Korrespondenz der letzten Lebensjahre (1973-1976) wurde analog den früheren Jahrgängen geordnet, jedoch ohne Aufspaltung zwischen geschäftlichen und privaten Schreiben. Gesondert belassen wurden die vorgefundenen Einzelkorrespondenzen (z.B. der Briefwechsel mit seiner späteren Frau Ilse Nelsen, die Leser- und Hörerzuschriften, die Korrespondenz mit dem S. Fischer-Verlag).
Die vorgegebene alphabetische Ordnung ermöglicht das Auffinden einzelner Korrespondenzpartner, jedoch sei darauf hingewiesen, daß sich Schreiben von Instituten (Verlag, Rundfunkanstalt, Zeitungsredaktion) an verschiedenen Stellen des Alphabetes finden können: unter dem Namen des Schreibenden, vor allem wenn er Schallück etwas näher stand; unter dem Namen des Instituts und schließlich unter dem Ortsnamen. Eine erste Orientierung über die in der Korrespondenz vertretenen Schriftsteller gibt die Liste ausgewählter Korrespondenzpartner im Register.
Für die außer der Korrespondenz und den Manuskripten vorhandenen Unterlagen des Nachlasses wurden vom Inhalt sich anbietende Gruppen gebildet.
Hand in Hand mit der Verzeichnung wurden die wichtigsten konservatorischen Maßnahmen, d. h. die Entmetallisierung und Umbettung der Schriftstücke vorgenommen. Da der überwiegende Teil des Nachlasses sich in Stehordnern befunden hatte und daher gelocht war, wurde er in die im Archiv gebräuchlichen Aktendeckel eingeheftet und damit fest formiert. Das nicht gelochte Schriftgut wurde in Aktenmappen eingelegt. Die bei der Ordnung entstandenen Einheiten erhielten eine laufende Nummer.
Nach Abschluß der Ordnungsarbeiten umfaßt der Bestand 23 Archivkartons und 3 Kästen mit Karteikarten.
3. Benutzung
Für die Benutzung der Nr. 1 - 83 (Manuskripte) des Bestandes zu Studienzwecken bestehen keine Beschränkungen, vorbehaltlich der urheberrechtlichen Nutzung.
Für alle weiteren Stücke, d. h. Nr. 84 - 231 des Bestandes ist eine Genehmigung einzuholen von:
Frau
Mechthild Schwienhorst
Gartenstr. 17
48231 Warendorf
Zitierweise: Best. 1258 und laufende Nr. des Findbuchs.
II. Lebensläufe
1. Paul Schallück
1922 Juni 17
Geb. in Warendorf/West. Sohn von Heinrich Schallück (s. unter 3.) und der Russin sibirischer Abstammung Olga Valerianowa Nowikowa. Geschwister: Valerian (älter), Resi (jünger).
1928 - 1935
Besuch der kath. Volksschule in Warendorf.
1935 - 1940
Besuch von Klosterschulen in der Absicht, Missionar zu werden: Herz-Jesu-Missionshaus in Boppard (1935-1937), Herz-Jesu-Missionshaus in Hiltrup (1937-1938), Apostolische Schule in Hiltrup (1938-1940).
1940 - 1941
Oberschule für Jungen in Warendorf.
1941 Okt. 6
Verlassen der Schule wegen Einberufung und vorzeitige Zuerkennung des Abiturs (Abgangszeugnis 1942 April 1).
1942 Nov. 1
Gefreiter: Funker bei der Luftwaffe.
1943 Okt. 1
Obergefreiter.
1944 Aug. 20
Am Pont Neuf in Paris von französischen Widerstandskämpfern angeschossen (Oberschenkelschußbruch mit nachfolgender Beinverkürzung) und von franz. Medizinstudenten des Roten Kreuzes gerettet und damit gefangengenommen (vgl. die Erzählung: Am Ufer der Seine).
1944 - 1945
Lazarett: Hospital Villemin in Paris (3. Sept. 44 - 13. Juni 1945).
1945 Dez. 31
Offizielle Entlassung aus dem Militärdienst durch die Besatzung.
1946 Jan. 8
Wiederanmeldung in Warendorf.
1946 - 1947
Studium in Münster SS 1946 - SS 1947: Germanistik (B. v. Wiese, J. Trier, Cl. Heselhaus); Philosophie (G. Krüger, J. Ritter); Geschichte (K. v. Raumer, A. Eitel).
1947 - 1950
Studium in Köln WS 1947/48 - WS 1949/50: Theaterwissenschaft (C. Niessen); Kunstgeschichte (H. Kaufmann, O. Förster); Philosophie (Joh. Hessen, H. Heimsoeth, G. Martin); Germanistik (A. Langen). Den Plan einer Dissertation über die Schauspielerin Louise Dumont-Lindemann gab Sch. zugunsten des ersten Romans auf.
1949/50
Theater- und Kunstkritiker u.a. für das "Neue Tageblatt" u. die "Münstersche Zeitung".
1949
Gericht über Kain, Hörspiel.
1951
Wenn man aufhören könnte zu lügen, Roman.
1952 Sept.
Heirat mit der Buchhändlerin Ilse Nelsen aus Köln in der Kirche St. Germain des Prés in Paris.
1952
Arc de Triomphe, Gedicht.
Wir sind ja auch bald drüben; Aschermittwoch;
Sein frohes Gesicht; Kurzgeschichten. Vom Dynamit zum Friedenspreis (Alfred Nobel), Feature.
ab 1952
Veröffentlichungen in den von der Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit e.V. hrsg. Zeitschriften Documents und Dokumente.
Teilnahme an den von dieser Gesellschaft veranstalteten deutsch - französischen Schriftstellertreffen. Verbindung mit dem Verlag Editions du Seuil, Paris, in dem Sch.'s Werke in Frankreich erschienen.
1952
Preis der Zuckmayer-Stiftung.
1953
Ankunft null Uhr zwölf, Roman.
Die Frau im Mond, Hörspiel.
Der Tod hat Verspätung,
Ein unerklärlicher Augenblick, Kurzgeschichten.
Angst vor dem Happy-End, Feature.
1954
Liest auf der Tagung der Gruppe 47 in Cap Circeo in Italien "Monolog eines Süchtigen". Sch. war von den Anfängen der Gruppe 47 dabei. In den Jahren 1952-1964 gehörte er zu den ständigen Teilnehmern der Tagungen. Ab Mitte der 60er Jahre zog er sich etwas zurück.
1954
Die unsichtbare Pforte, Roman.
Pro Ahn sechzig Pfennig, Erzählung.
Unsichtbar, Hörspiel.
Von deutscher Tüchtigkeit, Essay.
Schleuder und Harfe (Alfred Kerr), Feature.
1955 Juni 26
Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis zusammen mit Walter Vollmer verliehen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
1955
Weiße Fahnen im April; Am Ufer der Seine, Erzählungen.
Das wildgewordene Saxophon, Hörspiel.
1956
Der Türmer von St. Lambertin, Hörspiel.
Von deutscher Vergeßlichkeit, Essay.
1958
Mitbegründer der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
1958 ff.
Beteiligung an der Aktion: Kampf dem Atomtod und den Ostermärschen.
1959
Mitbegründer der Germania Judaica.
Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums. Mitglied des Vorstandes.
1959
Engelbert Reineke, Roman.
1960
Sie nahmen ihn nicht auf, Hörspiel. Großer Baum der Sprache (St. John Perse), Feature.
1961
Nächtliche Gespräche, Hörspiel.
1961/62
Israelreise (27.12.61 - 9.1.62).
1962 April 28
Literaturpreis der Stadt Hagen.
1962
Zum Beispiel, Essay-Sammlung.
Israel-Gedichte; Die Mauer von Jerusalem; Yad Weshem (Israelreise).
Daran glaube ich; Von deutscher Gleichgültigkeit; Harlekin hinter Gittern, Essays.
1964
Teilnahme an der Tagung der Gruppe 47 in Sigtuna (Schweden).
1964
Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik
1964
Die Träume des Herrn Jules Verne, Fernsehspiel.
Der Apfel und das Protokoll, Hörspiel. Rückkehr der Götter, Feature.
1965 Juni
Amerikareise
1965
hrsg. Arts Lettres Spectacles. Allemagne 1945 - 1965, Paris 1965 (Sondernr. der Zs. Documents).
1965
Kölner Exodus, Feature
Warendorfer Pferde, Satire. Führte zum Zerwürfnis mit seiner Heimatstadt.
1966
Amerikareise zur Tagung der Gruppe 47 in Princeton (21. - 24.04.66).
1966
Lakrizza und andere Erzählungen.
Der unbequeme Bruder, Rede.
Provinz in der Großstadt, Feature.
ab 1966
Glossen für die "Welt der Arbeit" Wochenzeitung der Gewerkschaft, 14-tägig im Wechsel mit Josef Reding.
1967
Don Quichotte in Köln, Roman.
Orden, Satire.
Krumm Hörn, Feature.
Gesichter Köln II, Collage.
1968
Karlsbader Ponys, Jugendbuch.
Pipo oder die Panik in der Planstelle O, Hörspiel.
Rund um den Ochsenkopf, Fernsehspiel.
1969
Beteiligung an einer Wählerinitiative für die SPD im Bundestagswahlkampf. Reden auf dem Kölner Neumarkt und bei SPD-Veranstaltungen.
1969
Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
1969
hrsg. Deutschland. Kulturelle Entwicklung seit 1945. München 1969.
1969
Gegen Gewalt und Unmenschlichkeit, Rede (Christlich-Jüd. Gesellschaft) Der Mann aus Casablanca, Fernsehspiel. Troilus und Cressida, Schauspiel nach Skakespeare. (Urauff. Neuss 1969).
1970
Entwurf für die Rede Bundeskanzler Willy Brandts auf dem ersten Kongreß des Verbandes Deutscher Schriftsteller in Stuttgart.
1970
Verurteilt, Dramatische Collage (Uraufführung Städt. Bühnen Frankfurt 1970). Karlsbader Ponys; Beim Metzger, Fernsehspiele.
1970 ff.
Countdown zum Paradies, Libretto für ein multimediales Oratorium, vertont von Peter Michael Braun (nicht aufgeführt, 1976 aus dem Nachlaß erschienen).
1971
Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller.
1971 April
Reise nach Polen.
1971 Mai 1
Rede auf der Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Nürnberg: "Die soziale Frage heute".
1971
Verleihung des Kallendresser-Ordens von Jupp Engels.
1971
Unter Ausschluß der Öffentlichkeit, Fernsehspiel.
1971 - 1976
Chefredakteur der Zeitschrift "Dokumente" hrsg. v. der Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit.
1972
Mai-Tagebuch, zus. mit Ilse Schallück.
1972
Internationale Tagung: Sport und Nationalsozialismus (9. - 11. Sept. 72) in Köln veranstaltet von der Kölner Gruppe des PEN-Club. Sch. leitete die Sitzung am 10.9.1972 über Sport, Soziologie u. Psychologie.
1973
Rußlandreise (21. Juni - 5. Juli). Bekanntschaft mit Lew Kopelew; Besuch von Irkutsk, der Heimat seiner Mutter.
1973 Dez.
Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund.
1973
Babysitter gesucht; Die Diagnose, Fernsehspiele.
Literatur im Zeitalter der Gewalt, Essay.
1974
Herzinfarkt
1974
Hierzulande und anderswo, Gedichte.
1975
Dein Bier und mein Bier. Monolog mit einem Hausbesitzer.
1976 Febr. 29
Gest. in Köln (Bronchial-Krebs).
Bibliographie:
Gerda Becker, Bibliographie Paul Schallück (bis 1973), erstellt von der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund anläßlich der Verleihung des Nelly-Sachs-Preises (vgl. Nr. 116 des Bestandes und die ebendort befindlichen Zusammenstellungen seiner Werke von P. Schallück selbst). Für die Jahre nach 1973 wäre nachzutragen:
Hierzulande und anderswo. Gedichte, in: Nordrhein-Westfalen literarisch 2, hrsg. von Hugo Ernst Käufer, Wuppertal 1974.
Aus dem Nachlaß erschienen im Literarischen Verlag Helmut Braun, Leverkusen/Köln:
Dein Bier und mein Bier, 1976; Countdown zum Paradies, 1976. Von der von diesem Verlag geplanten Gesamtausgabe der Werke Schallücks sind erschienen:
Engelbert Reineke, 1976 (Reihe Rückblick Bd. 1).
Wenn man aufhören könnte zu lügen. 1977 (Reihe Rückblick Bd. 5). Don Quichotte in Köln, 1977 (Reihe Rückblick Bd. 4).
In der Fischer-Bibliothek erschien neu:
Die unsichtbare Pforte, 1977.
Literatur:
Andrews, R. C.: The German school-story.
Some observations on Paul Schallück and Thomas Valentin. In: German life and letters, Oxford 1969/70, S. 7 - 24.
Clytmans, Jacques: Paul Schallück. Diss. Universität Gent 1967.
Dahrendorf, Malte: Der Erzähler Paul Schallück.
In: Paul Schallück, Lakrizza und andere Erzählungen, Baden-Baden 1966.
Geerdts, Hans Jürgen (u.a.): Zur Problematik der kritisch oppositionellen Literatur in Westdeutschland (H. E. Nossack, G. Grass, Chr. Geissler, P. Schallück). In: Wissenschaftliche Zeitschrift d. Ernst-Moritz Arndt-Universität Greifswald 9 (1959/60) Nr. 4/5, S. 357-368.
Grözinger, Wolfgang: Paul Schallück. In: Schriftsteller der Gegenwart, hrsg. v. Klaus Nonnemann, Olten 1963, S. 274-279.
Keele, Alan F.: Paul Schallück. Diss. University of Princeton 1971.
Lattmann, Dieter: Dialog auf dem Markt. Glückwunsch für Paul Schallück (50. Geburtstag). In: Vorwärts Nr. 25 v. 15.6.1972.
Rübenach, Ludwig: Paul Schallück. Diss. Universität Rostock 1969.
Schmidt, Dieter: Paul Schallück: Literarischer Westfale (Wir stellen junge Autoren vor. 5). In: Solidarität 13 (1963) S. 174.
Uhlig, Helmut: Ein junger deutscher Erzähler. Zu den Romanen von Paul Schallück. In: Der Monat 7 H. 79 (1954/55) S. 79-81.
Unger, Wilhelm: In: Paul Schallück, Gesichter Köln II, Berlin 1967, Bl. 19 - 21.
Besprechungen einzelner Werke in Zeitungen und Zeitschriften (bis 1973) vgl. die Zusammenstellung in Nr. 116 des Bestandes.
2. Ilse Schallück (geb. Nelsen)
1926 Juli 5
Geb. in Köln als Tochter des Textilkaufmanns Hermann Nelsen.
Ausbildung als Buchhändlerin.
Beschäftigt in der Bücherstube am Museum.
1948
Dort Bekanntschaft mit Paul Schallück.
1952 Sept.
Verheiratung mit Paul Schallück in der Kirche St. Germain des Prés in Paris.
1978 Jan. 20
Gest. im Krankenhaus Herdecke.
3. Heinrich Schallück
1894 Okt. 8
Geb. in Warendorf/Westf.
Ausbildung als Buchbinder.
1914 Sept.
Einberufung und Rekrutenausbildung, danach Einsatz an der russischen Front.
1915 Febr. 14
Verwundung vor Warschau und Gefangennahme.
Transport zum Gefangenenlager Tschita an der chinesischen Grenze.
1915 - 1920 Aufenthalt in verschiedenen Lagern in Sibirien und im Ural. Später Arbeit unter relativ freien Bedingungen in der Staatsdruckerei der sibirischen Koltschack-Regierung und anschließend in der Staatsdruckerei der bolschewistischen Regierung in Irkutsk.
1920 Febr. 8.
Verheiratung mit der Russin Olga Valerianowa Nowikowa (geb. 5.9.1901 in Krasnojarsk) in der Theodor-Kathedrale in Irkutsk.
1920/Herbst
Flucht nach China und nach kurzem Aufenthalt in der Manschurei Heimreise von Wladiwostock mit dem Schiff über Indien und Afrika.
1921 Febr. (?)
Ankunft in Warendorf.
1921 ff.
Übernahme zahlreicher Ehrenämter in seiner Heimatstadt (u.a. Stadtverordneter bis 1933, Vorsitzender des kath. Arbeitervereins bis zur Auflösung, Schriftführer mehrerer Vereine). Schriftstellerische Tätigkeit: Heimatgeschichtliche Erzählungen, Plattdeutsche Döhnkes und Theaterstücke für Vereinsaufführungen, Erlebnisberichte und Erzählungen aus den Jahren in Sibirien.
1939 ff.
Mehrfach zum Wehrdienst eingezogen und wieder entlassen. Nach Ausbruch des Krieges mit Rußland Dolmetscher und Kommandoführer eines Arbeitskommandos von 300 russischen Kriegsgegangenen
1945
Amerikanische Gefangenschaft. Nach der Entlassung Wiederaufnahme einer Reihe von Ämtern in Warendorf.
1972 Jan. 11
Gest. in Warendorf.
III. Abkürzungen
Bl./Bll. Blatt, Blätter
Durchschr. Durschrift
Erstschr. Erstschrift
hs. handschriftlich
Korr. Korrekturen
masch. maschinenschriftlich
Ms. Manuskript
Reinschr. Reinschrift
überarb. überarbeitet
Urauff. Uraufführung
versch. verschiedene
Das Findbuch wurde von Frau Remmlinger geschrieben.
Köln, Februar 1982
Schallück, Paul, 1922-1976, Schriftsteller; Enthält u.a.: Tagebücher, Terminkalender, persönliche Dokumente, Vorlesungsmitschriften, Aufzeichnungen aus der Gefangenschaft (ca. 1928-1964), Literaturpreise, Ehrungen; Manuskripte zu Romanen, Erzählungen, Kurzgeschichten, Bühnenstücken, Hör- und Fernsehspielen, Filmexposés, Features, Gedichten, Vorträgen, Kritiken, Rezensionen; Herausgebertätigkeit, Mitarbeit in literarischen und kulturpolitischen Verbänden; Korrespondenz; Leser- und Hörerbriefe; Briefwechsel mit seiner Ehefrau Inge, geb. Nelsen, mit Wilhelm Unger betr. Bibliothek Germania Judaica, Köln; Heinrich Schallück (1894-1972): Manuskripte von Erzählungen, Dramen; Reisetagebuch, Erinnerungen an die Gefangenschaft in Rußland (1915-1920) und Ostasien (1921); Manuskripte von u.a. Wilhelm Unger, Ingeborg Drewitz, Ernst Meister, Karl Otten.