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Männergesangverein Wolfenbüttel von 1830 e. V. (Bestand)
Bestandsgeschichte: Der Männer-Gesang-Verein Wolfenbüttel wurde im Sommer 1830 gegründet. Als Stiftungsfest wurde der 1. September festgesetzt. Nachdem der Verein 10 Jahre bestand, wurde 1840 von den Damen des Vereins eine Fahne gestiftet. Diese wurde am 18. August 1840 geweiht.
Das 25-jährige Bestehen des Vereins wurde mit einem Konzert, einem anschließenden Abendessen und einem Ball im Hotel Zum Löwen in Wolfenbüttel gefeiert.
Zum 50-jährigen Bestehen im Jahre 1880 wurde bereits ein zweitägiges Festprogramm erstellt. An der Feier nahm auch das Ehrenmitglied des Vereins, der Hofkapellmeister Franz Abt teil. Aus Anlaß dieses Jubiläums hatte Franz Abt für den Verein das Weihelied "Sängerlust" komponiert und gewidmet.
In Wolfenbüttel gab es im Jahre 1880 folgende Gesangsvereine: Männer-Gesang-Verein, Verein für Männergesang, Quartettverein, Thalia, Liederkranz, Liederkreis, Harmonia. Bis 1890 waren noch die Gesangsvereine Liedertafel, Gemütlichkeit, Azalia, Juliusstädter Männergesangverein und Landwehrgesangverein hinzu gekommen.
Zum 75-jährigen Vereins-Jubiläum im Jahre 1905 traf man sich wieder im Hotel Zum Löwen, seit 1855 auch Vereinslokal. Auch diesmal wurde wieder ein zweitägiges Festprogramm organisiert, in dessen Verlauf auch der Hof-Opernsänger Robert Settekorn aus Braunschweig auftrat.
1930 wurde das 100-jährige Vereins-Jubiläum mit einer dreitägigen Feier im "Bayerischen Hof" (seit 1925 Vereinslokal) begangen. Der Festakt fand im Lessingtheater statt; eine Festschrift wurde erstellt.
Vom 3.-5. September 1955 fand das 125-jährige Stiftungsfest statt. Zum Festakt traf man sich erneut im Lessingtheater. Der Präsident des Deutschen Sängerbundes, Anton Pesch, hielt die Festrede.
1843 hatte der Männer-Gesang-Verein Wolfenbüttel 68 Mitglieder. Die Zahl stieg auf 122 (1864) und weiter auf 135 (1866). 1870 war die Zahl der Mitglieder wieder auf 90 gesunken, 1884 gar
Bestandsgeschichte: auf 58. Ab 1885 wurde wieder eine steigende Mitgliedszahl registriert, so dass der Verein im Jahre 1905 wieder 124 Miglieder zählte. Bis 1939 änderte sich diese Zahl nur unwesentlich. Mehrere Sangesbrüder nahmen als Soldaten am Zweiten Weltkrieg teil. Sie wurden mit Feldpostkarten oder Feldpostpäckchen aus der Heimat bedacht. Im Bestand finden sich einige Feldpostkarten und -briefe, die an den Männer-Gesang-Verein in Wolfenbüttel geschickt wurden. Die Mitgliederzahl sank durch den Krieg erheblich: 1940 waren es nur noch 58, bei Kriegsende gar nur noch 30 Mitglieder. Bis Ende 1946 waren es allerdings wieder 102.
Der Bestand wurde dem Staatsarchiv im September 2001 von Herrn Burkhard Löloff aus Wolfenbüttel als Schenkung übergeben. Er wurde vom Unterzeichnenden verzeichnet und in die EDV eingegeben.
Wolfenbüttel, im Oktober 2001
(Luttmer)
Archivinspektor
sonstige Quellen:
VI Hs 17 (Handschriften zu Bildender Kunst, Theater und Musik)
238 N (Nachlaß Rothamel)
250 N, Nr. 305 (Liederquellen und Autoren des Neuen Braunschweigischen Gesangbuches)
30 Slg Abt. 15, Nr. 395 (Gesangvereine)
30 Slg Abt. 15, Nr. 417 (Musik)
30 Slg Abt. 15, Nr. 431 (Vereine)
30 Slg Abt. 37, Nr. 134 (Männergesangverein Wolfenbüttel)
30 Slg Abt. 37, Nr. 145 (Verein für Männergesang)
30 Slg Abt. 38 (Konzerte und Musik)
30 Slg Abt. 39, Nr. 21 (Sängerfest in Braunschweig, 1891)
Literatur:
- Rainer Boestfleisch: Franz Abt (1819-1885). Braunschweig, 1996
- Werner Kraus: Anfänge des Chorsingens zwischen Elm und Asse. In: Heimatbuch für den Landkreis Wolfenbüttel, 20. Jg. 1974 (DiBi: Zg. 349/54)
- Reinmar Fürst, Wolfgang Kelsch: Wolfenbüttel - Bürger einer fürstlichen Residenz (enthält auch Eintrag zu Ferdinand Saffe). Wolfenbüttel, 1983 (DiBi: Zg.
