Balduin Erzbischof von Trier (Triere), des Heiligen Römischen Reiches Erzkanzler durch Welschland, verspricht, von seiner vor kurzem begonnenen Burg Balduinseck (Baldinecke) den Brüdern Simon und Johann Grafen von Sp. und deren rechten Erben nicht zu schaden. Die Grafen haben ihm zugesichert, gegen jedermann zu helfen und zu raten; folgende Personen nehmen sie aus: den Erzbischof von Mainz (Mentze) und sein Erzstift, Johann König von Böhmen (Beheim), Neffen Balduins, und dessen Erben in der Grafschaft Luxemburg (Luccellin-), Adolf Pfalzgrafen bei Rhein und dessen Erben, die Kur am Reich haben, die Grafen von Nassau (Nassowe), den Raugrafen Konrad (Kunzelin) - wenn sie nachweisen, daß das mit diesem geschlossene Bündnis das erfordert -, ihre Verwandten (anerben), die Grafen [von Sp.] Herren zu Starkenburg (Starkinberg) sowie Johann Wildgrafen von Dhaun (Dune). Die beiden Grafen dürfen keine Burgen errichten, die dem Erzstift Trier näher liegen als die bereits bestehenden. Der Erzbischof nimmt aus: die Erzbischöfe von Mainz und Köln (Kollene), deren Erzstifte, die Grafen von Jülich (Guliche), Berg (Berge) und Veldenz (Veldentze). Ausgenommen sind zudem Mannen, Burgmannen und Untertanen beider Seiten, solange sie Recht geben und nehmen. Für die Beilegung von Streitigkeiten werden von seiten des Erzbischofs Georg Graf von Veldenz, von seiten der Grafen [Heinrich (1)] Herr von Hohenfels (-vels) als Schiedsrichter, dazu Johann Graf von Nassau als gemeinsamer Obmann bestimmt; diese entscheiden mit Mehrheit. Wenn die Grafen sich nicht an den Spruch halten, ist der Betroffene auf eigene Kosten zum Einlager in Balduins Stadt Cochem (Kocheme) verpflichtet, bis der Spruch erfüllt ist; der Erzbischof hat in einem solchen Fall einen oder zwei ebenso gute Mannen oder zwei bzw. vier Freie, die Land und Leute haben, zum Einlager nach Kirchberg (Kirperch) zu schicken. Ein verstorbener Ratmann ist binnen eines Monats zu ersetzen; sonst besteht die Verpflichtung zum Einlager. Urteile der Ratleute sind bei den Untertanen durchzusetzen. Diese Bestimmungen gelten auf Lebenszeit Balduins. (1) Der Erzbischof siegelt und bittet (2) Johann Grafen von Nassau um Mitbesiegelung; dieser kündigt sein Siegel an. Geschehen im Erzbischöflichen Palast zu Trier; Zeugen: Dompropst Gottfried, Chorbischof Boemund, Domkantor Nikolaus, Magister Eberhard, Propst zu St. Simeon, Johann Graf von Nassau, der Herr von Hohenfels, Philipp Herr von Bolanden, Arnold von Weiskirchen (Wiis-), Heinrich von Kalsmunt (Kaltzmont), [Emich] Wolf und Peter Wiße von Sp., alle Ritter, sowie die erzbischöflichen Kapelläne Elias und Heinrich Meinart. (1) Vorname ergänzt nach der Gegenurk. (Mötsch, Bulduineen Nr. 749).