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Familie von Münchhausen auf Groß Vahlberg (Bestand)
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Enthält: Teil des Archivs der 1775 ausgestorbenen Familie v. Weferling, der Vorbesitzerin von Gr. Vahlberg und Watzum, sowie Akten der Familie v. Münchhausen seit der Mitte des 18. Jh. (v.a. Oberhofmarschall A. v. Münchhausen, Oberkammerherr F. L. v. Münchhausen, Kammerassessor a.D. H. v. Münchhausen
Beschreibung: Vorbemerkung
Gelegentlich einer Besichtigung des Gutes Gr.-Vahlberg im Auftrage des Staatsministeriums zur Feststellung der vorhandenen Kunstschätze, Archivalien und sonstigen Kulturgüter wegen deren Sicherung bei Aufhebung der Fideikommisse im Sommer 1939 fanden sich auf dem Boden des damals unbewohnten Gutshauses ein großer geflochtener Reisekorb, ein altes Bört und offene Kisten mit älteren Akten. Auf Anregung des Staatsarchivs wurden die Bestände in der Zeit vom Oktober 1942 – August 1943 in verschiedenen Transporten im Staatsarchiv hinterlegt. Infolge des Krieges konnte die vorläufige Verzeichnung erst in den Monaten August bis Oktober 1949 erfolgen.
Das Depositum von Münchhausen enthält außer 8 Lehnsurkunden der Familie von Weferling (angeschlossen an Urk. Abt. 96) 4 Pergamenturkunden und 1 Urkunde auf Papier in holländischer Sprache sowie 1 Lehnbrief des 18. Jahrhunderts, die unter entsprechender Kennzeichnung der Hauptabteilung Urk. als Abt. 81a (von Münchhausen II) hinzugefügt sind, ferner einen Teil des Archivs der 1775 ausgestorbenen Familie von Weferling, der Vorbesitzerin von Gr.-Vahlberg und Watzum, sowie Akten der Familie von Münchhausen seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Diese Akten sind in der Hauptsache während der Lebenszeit und durch die Tätigkeit als Gutsherren des Oberhofmarschalls und Geheimen Rates Albrecht von Münchhausen (1729-1796), seines Sohnes des Oberkammerherrn und zeitweiligen Maire der Stadt Braunschweig Friedrich Ludwig von Münchhausen (1758-1827) und dessen Adoptivsohn (Sohn eines Vetters) Kammerassessor a. D. Heino von Münchhausen (1802-1879) entstanden. Jeder der drei bemühte sich irgendwie um Ordnung der Archivalien und versuchte, wie die erhaltenen Verzeichnisse zeigen, sein Archiv aufzubauen.
Da dies nach jeweils verschiedenen Grundsätzen geschah und die meisten der vormals vorhandenen Akten entweder nicht mehr vorhanden sind oder als lose Blätter im argem Durcheinander aufgefunden wurden, ist der gesamte Bestand – außer den alten Archivverzeichnissen – in drei Gruppen aufgeteilt. Die Lehnsakten der Familie von Weferling sind meist bis ins 19. Jahrhundert weitergeführt. Bei den von Münchhausenschen Akten reichen einige Bände in den Zeitraum der älteren Gruppe hinein. Eine weitergehende Unterteilung und deren Sichtbarmachung in den Archivbezeichnungen, wie sie in den Verzeichnissen der Oldendorfer und Lauenauer Archivalien der Familie von Münchhausen vorgenommen sind, erschien bei dem Umfange dieses Bestandes nicht erforderlich. Dieser ist daher durchlaufend gezählt. –
Die infolge des Entgegenkommens der Familie von Münchhausen möglich gewesene Einsichtnahme in die Findbücher zu den in Lauenau verwahrten Archivalien
(1. Repertorium der Urk. des Lehnsarchivs von 1751;
2. Repertorium über Archiv zu Lauenau;
3. Repertorium über Archiv zu Oldendorf)
ließ nicht erkennen, daß eine klare Scheidung der in Lauenau und in Gr.-Vahlberg verwahrten Archivalien erfolgt ist. Beide Archive enthalten an sich im anderen zu vermutende Stücke. Die in Lauenau verwahrten, auf Gr.-Vahlberg bezüglichen Akten sind in der Anlage zu diesem Verzeichnisse aufgeführt. Sie entstammen durchweg dem 19. Jahrhundert. Es muß daher leider als gewiß angesehen werden, daß die im 18. Jahrhundert noch vorhandenen, für die adligen Gerichte und Orte Gr.-Vahlberg und Watzum besonders wichtigen von Weferlingschen Akten sowie ein erheblicher Teil der Akten des Geheimen Rates Albrecht von Münchhausen, besonders seine diplomatischen Korrespondenzen, nicht mehr vorhanden sind.
Wolfenbüttel, im November 1949
Dr. jur. Kleinau
